Rapid-Krise

Erste Kritik an Coach Pacult

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Rapid geht am Stock. Das 2:2 in Kapfenberg war der Tiefpunkt der Krise. Trainer Peter Pacult kommt immer mehr ins Schussfeld.

Der schlechteste Frühjahrsstart seit zwölf Jahren lässt in Hütteldorf die Alarmglocken schrillen. Schon werden erste Stimmen laut, dass es ein großer Fehler war, den Vertrag mit Trainer Pacult vorzeitig um zwei Jahre zu verlängern. Grund: Sein Verhältnis zu den Spielern soll sich rapide abgenützt haben, die Mannschaft wirkt total verunsichert. Dafür wird Pacult verantwortlich gemacht.

Kabinenpredigt
Fakt ist: Der Coach hat mit einer unnötigen Torwart-Diskussion zum Frühjahrsstart Helge Payer viel an Selbstvertrauen genommen. Der patzte beim Kapfenberger Ausgleichstor schwer und wurde von Pacult hart kritisiert. Auch Jungstar Drazan und Dober, die beim 2:2 ebenfalls mitbeteiligt waren, bekamen ihr Fett ab. Ohrenzeugen berichten: Pacult tobte in der Kabine.

Vor der Woche der Wahrheit (morgen im Cup beim Regionalligaverein Blau-Weiß Linz, Sonntag Derby) liegen bei den Sieglos-Rapidlern die Nerven blank. Kein Wunder: Mit zwei Punkten Vorsprung auf Salzburg waren die Hütteldorfer in die Rückrunde gestartet, jetzt sind sie sechs Zähler zurück, punktegleich mit der Austria und nur einen Punkt vor Sturm. Statt vom Titel zu träumen, ist plötzlich sogar der Europa-League-Platz in Gefahr. In der Frühjahrstabelle (siehe rechts) stehen die Hütteldorfer nur auf Platz acht, immerhin konnte Ried überholt werden.

Bumerang
Dass im Sommer Hoffer und Maierhofer verkauft wurden, stellt sich nun als Bumerang heraus. Im Herbst konnte der überragende Jelavić die beiden noch ersetzen, jetzt fehlt vorne die Durchschlagskraft – und Pacult der Durchblick. Der träumt immer noch von der Meisterschaft. O-Ton: „Der Titelkampf wird noch sehr spannend.“

ÖSTERREICH: Herr Hofmann, was ist mit Rapid los?
Steffen Hofmann: Ich weiß es nicht. Wir Spieler machen uns sehr viel Gedanken, reden viel miteinander. Es fehlt das Erfolgserlebnis.
ÖSTERREICH: War vielleicht das Vorbereitungsprogramm zu hart?
Hofmann: Wir haben uns ähnlich vorbereitet wie in den letzten Jahren.
ÖSTERREICH: Muss Rapid jetzt auch vor Blau-Weiß Linz zittern?
Hofmann: Die Situation ist nicht leicht für uns, im Vorbeigehen gewinnt man auch bei einem Regionalligaverein nicht. Zuletzt sind wir im Cup immer früh ausgeschieden.
ÖSTERREICH: Sie erwarten ein heißes Cup-Duell?
Hofmann: Wir dürfen jedenfalls nicht mit der Angst hinfahren, dass wir ausscheiden können. Wir müssen vom Aufstieg überzeugt sein. Linz wird von den Fans nach vorne gepeitscht werden.

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