Nerven liegen blank

Rapid-Coach Pacult feuert gegen Payer

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Zwei Punkte aus vier Spielen: Rapid wankt! Pacult kritisiert nun den Goalie.

Rapid knüpfte in Kapfenberg zunächst an die Leistungen der vergangenen Wochen an. Die Pacult-Elf agierte mut-, ideen- und harmlos. Erschreckend: In den ersten 45 Minuten hatte der Rekordmeister keine einzige Torchance!Gefährlich wurde es lediglich auf der anderen Seite: In der 21. Minute tauchte Patrick Osoinik plötzlich allein vor Rapid-Goalie Helge Payer auf. Nur das lange Bein von Veli Kavlak verhinderte die scheinbar sichere Führung für den Tabellenachten. In der 38. Minute fehlten nach einem Kopfball von Marek Heinz nur Zentimeter zum 1:0 – Glück für Rapid.

Auch die Zweikampf-Statistik nach 45 Minuten sprach Bände: Die „Falken“ gewannen 58 Prozent aller direkten Duelle. Dabei hatten sich die Rapidler geschworen: Wir wollen über den Kampf zurück ins Spiel finden! Nach der Pause versuchten es die Rapidler zunächst mit mit List und Tücke. Die 49. Minute: Schwalbe von Steffen Hofmann (bei René Pitter in Mann­deckung), Freistoß von Andi Dober in die Mauer. Veli Kavlak probierte es per Weitschuss (53.) – drüber! Doch dann kam, was kommen musste: Freistoß kurz von Patrik Siegl kurz ausgeführt, auf Heinz, Tor! Das 1:0 für die Obersteirer war zu diesem Zeitpunkt hoch verdient.

Payer griff daneben, Kritik von Pacult
Nach einer knappen Stunde reagierte Rapid-Coach Peter Pacult – mit einem Doppelwechsel: Branko Boskovic und der Ex-Kapfenberger Mario Konrad kamen für Stefan Kulovits und René Gartler. Doch gefährlich war bei Rapid zunächst nur Veli Kavlak. In der 64. Minute holte der Youngster zu seinem x-ten Weitschuss aus. Patrick Wolf parierte. In der 65. Minute prüfte Kavlak erneut Wolf. Doch die Faustabwehr landete bei Hofmann, der per Flanke den Schädel von Mecky Katzer fand (66.) – 1:1! Schon das vierte Saisontor von Katzer. Und ein wichtiges dazu ...

In der Folgezeit erwachte Rapid endgültig aus dem Winterschlaf. Vor allem über links (Katzer und Kavlak) liefen jetzt einige vielversprechende Angriffe. Doch der beste Ball kam von rechts: Ballverlust der Kapfenberger, Flanke von Yasin Pehlivan, Tor Konrad (87.)! Der Joker hatte gestochen. Und Rapid schien endlich wieder auf der richtigen Schiene. Dann die 93. Minute: Milan Fukal flankt von rechts, Payer greift daneben, Markus Felfernig sagt Danke und trifft zum 2:2. Trainer Pacult: „Wenn ich als Tormann rausgehe, muss ich den Ball auch haben.“

Derby als allerletzte Hoffnung
Torschütze Mario Konrad rang hinterher um Worte: „Wie der Ausgleich noch passieren konnte, weiß ich auch nicht. Aber wenn man sieht, wie die anderen Topteams gespielt haben, ist es umso ärgerlicher. Wir hätten Boden gutmachen können.“

So aber hat Rapid (fast) nichts gewonnen. Bis auf Rang zwei. Gerade rechtzeitig zum Derby gegen die Austria (Sonntag, 15.30 Uhr im Hanappi-Stadion) zogen die Grün-Weißen wieder an den Veilchen vorbei. Doch das ist nur ein schwacher Trost. Die Krise hält an: Wenn Hofmann (per Manndeckung) aus dem Spiel genommen wird, fehlen Rapid die Mittel – und hinten passieren weiter schlimme Fehler. Vor Kapfenbergs Tor zum 2:2-Ausgleich patzten Drazan und Payer. Konrad: „All das spielt im Derby keine Rolle!“ Gegen die Austria soll endlich ein Sieg her.

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