Nach Heim-Niederlage gegen Aufsteiger Levante ist bei den "Königlichen" Feuer am Dach.
Real Madrids Trainer Fabio Capello droht der Rauswurf, Sportdirektor Pedja Mijatovic hat die Fans gegen sich, und selbst Klub-Präsident Ramon Calderon darf sich seines Amtes nicht mehr sicher sein. Mit der 0:1-Heimniederlage gegen den Abstiegskandidaten Levante, dem 1.000. Pflichtspiel vor heimischem Publikum, hat sich die Krise des spanischen Fußball-Rekordmeisters am Sonntagabend dramatisch zugespitzt.
Fan-Proteste
Die Schlappe löste unter den 60.000 Zuschauern eine
Welle von Protesten aus, wie sie das Bernabeu-Stadion seit Jahren nicht
erlebt hatte. Die Fans forderten nicht nur die Entlassung des Trainers,
sondern auch den Rücktritt des Klubchefs. Die Sportzeitung "Marca" fasste
das Votum des Publikums mit den Worten zusammen: "Werft alle raus! So kann
es nicht weitergehen." Das Konkurrenzblatt "As" sah den Coach als
Hauptschuldigen und forderte die Ausweisung des Italieners: "Setzt Capello
an der Grenze ab!"
Magere Bilanz
105 Mio. Euro gab Real in dieser Saison für neue
Spieler aus, die sportliche Bilanz ist dennoch die schlechteste seit vielen
Jahren: 7 Niederlagen in 21 Spielen hatte es zuletzt vor 16 Jahren gegeben,
auch an die magere Ausbeute von nur zwölf Toren in zehn Heimspielen kann
sich bei den "Königlichen" niemand erinnern.
Capello gibt Referees Schuld
Capello wies nach der Schlappe
darauf hin, dass der Schiedsrichter den Madrilenen drei Elfmeter versagt
habe und schloss einen Rücktritt aus. "Ich werde meinen (bis 2009 laufenden)
Vertrag erfüllen", meinte der Italiener, der bis auf Calderon angeblich den
gesamten Vorstand gegen sich hat. Für den Klubchef steht einiges auf dem
Spiel, schließlich hatte er Capello als Erfolgsgaranten geholt.
Barcelona wieder vollzählig
Als schwacher Trost blieb, dass
Erzrivale FC Barcelona die Krise der Madrilenen bisher nicht entscheidend
nutzen konnte. Der Titelverteidiger kam bei Osasuna über ein 0:0 nicht
hinaus, erfreulich war lediglich das Comeback von Torjäger Samuel Eto'o, der
nach viermonatiger Verletzungspause wegen eines Meniskusrisses sein Comeback
gab. Jungstar Lionel Messi, der seinen Mittelfußknochenbruch ebenfalls
ausgeheilt hat, soll ebenfalls ins Team zurückkehren.