Abstiegskampf

Schlusslicht Kärnten muss auf Wunder hoffen

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Austria Kärnten steht vor den Trümmern der kurzen Vereinsgeschichte. Sowohl in sportlicher als auch finanzieller Hinsicht liegen die Dinge beim 2007 aus der Taufe gehobenen Nachfolgers des FC Pasching im Argen. Am Konto fehlen Geld, in der Tabelle Punkte.

Kärnten-Trainer Joze Prelogar und Schlussmann Andreas Schranz üben sich trotz ausgebliebener Jänner-Gehälter dennoch in Optimismus. "Wir sind in einer schwierigen Situation, aber wir haben Hoffnung", sagte Prelogar.

Trainer gibt Durchhalteparolen aus
Der Slowene ist überzeugt: "Den LASK und Kapfenberg können wir noch einholen." Dazu bedarf es freilich außerordentlicher Leistungen, muss sich die im Winter abgespeckte Mannschaft in einen Rausch spielen. Dann könnten die "Löwen" die Drei-Punkte-Regel zu ihren Gunsten nutzen und in 17 ausstehenden Partien noch die Trendwende schaffen. "Vielleicht gelingt uns das. Der LASK zum Beispiel hat eine irrsinnig schwere Auslosung, spielt in den ersten vier Runden gegen Rapid, Salzburg, Sturm und Austria Wien", sagte Schranz. "Vielleicht verspüren auch die dann Druck."

Personeller Aderlass
Der Personalstand in Klagenfurt ist gefallen, Martin Hiden, Stefan Bürgler, Modou Jagne, Marc Sand, Andre Schembri und Christian Prawda will man sich nicht mehr leisten. Mit Prelogars Landsmann Luka Elsner, dem kroatischen Stürmer Goran Aleksic und dem Österreicher Admir Medjedovic ist lediglich ein Trio zum Verein gestoßen. Im Jänner warteten die Kicker vergeblich auf ihr Salär, im Juni soll nachgezahlt werden. Das zumindest sicherte Präsident Mario Canori den Spielern in einem Gespräch am Mittwoch zu. "Im Februar, März soll aber wieder alles normal laufen", sagte Schranz.

Finanzen machen Sorgen
Prelogar gibt zu: Die finanzielle Situation des Clubs sei "natürlich ein Problem. Aber du musst auch zu hundert Prozent motiviert sein, wenn das Geld später kommt". Schranz sieht das ähnlich - noch zumindest. "Wenn ich mich entscheide, zu spielen, dann muss ich alles geben", sagte der 30-Jährige. Schranz ist freilich ein gebranntes Kind, erlebte den ersten Zwangsausgleich des GAK aus nächster Nähe. "Damals haben wir vier, fünf Monate für die Fische gespielt", sagte er. Noch sei die Situation in Kärnten aber noch völlig nicht mit jener der "Roten Teufel" vergleichbar. "Wenn es so ist wie beim GAK, dann muss man sich etwas überlegen."

Elsner soll's richten
Am Feld spielt vor allem Elsner, Enkel des ehemaligen ÖFB-Teamchefs Branko, im Schlachtplan von Prelogar eine zentrale Rolle. "Er ist eine echte Verstärkung. Er ist der Abwehrchef, bringt Ruhe in unsere Defensive und passt auch sehr gut in unsere junge Mannschaft", sagte der Coach. Er legt großen Wert auf die Stabilisierung der Abwehr, die im Herbst 46 Gegentore zuließ und nur von der indisponierten LASK-Defensive (52) überboten wurde. Prelogar: "Das Spiel kommt von hinten."

Mit Vorbereitung zufrieden
Die Vorbereitung hat den 50-Jährigen jedenfalls optimistisch gestimmt. "Mit jedem Training ist es besser geworden. In Belek haben wir sehr gut gearbeitet, vier super Spiele gespielt", sagte Prelogar, dessen Team in vier Partien (0:1 gegen ZSKA Sofia, 1:0 gegen FC Vaduz, 1:1 gegen Saturn Moskau und 1:0 gegen Wolga Nischni Nowgorod) nur zwei Tore kassierte. "Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft."

Auch Schranz wollte Fortschritte erkannt haben. "Elsner ist wirklich gut", attestierte er dem Slowenen Qualität. "Wir haben freilich auch im Herbst zu Beginn gut gespielt, dann oft knapp verloren. Wir hatten dann dieses ,Es muss sein' im Kopf." Die Blockade soll nun gelöst sein. Rechtzeitig vor den Duellen mit Sturm Graz (heim), der Wiener Austria (auswärts) und Abstiegs-Konkurrent Kapfenberg (h).

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