Topstars fehlen

So stark sind die Halbmond-Kicker

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Türken wollen nur eines: drei Punkte und damit die Vorentscheidung.

Ein Sieg in Wien, und die Türken stehen kurz vorm Ziel: Platz zwei in der starken Gruppe A - hinter der Übermannschaft aus Deutschland - und die Relegation zur Europameisterschaft. Denn mit drei Punkten im Prater hätte die Türkei zwei Runden vor Schluss bereits vier Punkte Vorsprung auf die drittplatzierten Belgier.

Hiddink: "Haben die EM-Quali in der eigenen Hand"
"Wir wollen nicht klagen", schreibt Türken-Teamchef Guus Hiddink in seiner Kolumne für die holländische Tageszeitung De Telegraaf. "Durch den Punkteverlust von Belgien gegen Aserbaidschan und unseren schwer erkämpften Sieg gegen Kasachstan haben wir die Qualifikation für die EM noch immer in eigener Hand." Klingt doch ganz gut

Doch ganz so entspannt wirkte Hiddink gestern nicht. Tiefe Sorgenfalten haben sich in das Gesicht des 64-Jährigen gegraben. Hiddink muss Superstars wie Hamit Altintop (Real) und Emre Belözoglu (Fenerbahçe) ersetzen. Zudem erschüttert der Manipulationsskandal in der türkischen Süper Lig den gesamten Fußball in dem europäisch-asiatischen Land.

Hiddink: "Wir müssen das Image der Türkei retten"
Hiddink weiß, wie wichtig eine EM-Teilnahme wäre: für ihn und seine weitere Karriere. Und für die Türkei: "Wir müssen das Image des türkischen Fußballs retten", gab er schon vor einigen Tagen aus. "Die Spieler und ich als Trainer sind nun gefordert. Wir müssen die Welt sehen lassen, dass der türkische Fußball mehr ist, als das, was man derzeit aus der türkischen Liga erfährt."

Doch auch die Nationalspieler scheinen nach wie vor geschockt zu sein vom schweren Skandal um Klubs wie Fenerbahçe (soll sich die Meisterschaft gekauft haben) und Beşiktaş (soll dank Manipulationen zum Cup-Titel gekommen sein). Zuletzt, gegen den krassen Außenseiter Kasachstan, stolperten die Türken zu einem 2: 1-Sieg. Erst ein abgefälschter Freistoß von Arda Turan in der 97. (!) Minute brachte die drei Punkte unter Dach und Fach.

Auch der sympathische Guus Hiddink, einst der Inbegriff des Erfolges, bangt um seine Reputation. Schon die WM 2010 verpasste er (mit Russland). Scheitert er nun auch mit der Türkei, wäre sein Zauber wohl verflogen...

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