Fußball-Mord

Tausende bei Polizisten-Begräbnis

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Bei Fußballmatch getöteter Polizsit in Catania beigesetzt. Tausende Menschen nahmen Abschied.

Tausende Menschen haben in der Kathedrale von Catania am Montag Abschied von dem am Freitagabend getöteten Polizisten Filippo Raciti genommen. Hochrangige Vertreter aus Politik und Sport beteiligten sich an der Zeremonie, die vom Erzbischof von Catania, Salvatore Gristina, zelebriert wurde. Neben dem italienischen Innenminister Giuliano Amato und Sportministerin Giovanna Melandri waren auch die kompletten Mannschaften der drei sizilianischen Serie A-Klubs Catania, Palermo und Messina anwesend.

Kirche voll
Hunderte Personen, die aus Platzmangel den Dom nicht betreten durften, versammelten sich vor einem Großbildschirm auf dem Hauptplatz und verfolgten die Trauerzeremonie. In der ersten Reihe saßen die Witwe des 38-jährigen Polizisten, Marisa Grasso, sowie die beiden Kinder im Alter von 15 und 9 Jahren. Racitis Sohn Alessio trug den Polizeihut seines Vaters. Ein langer Applaus begrüßte den Sarg, der in die Kathedrale geführt wurde. Einige Fans entrollten ein Spruchband mit der Schrift: "Catania lehnt die Gewalt ab."

Papst-Botschaft
Der Erzbischof verlas eine Botschaft von Papst Benedikt XVI., in dem dieser die Krawalle nachdrücklich verurteilte. Ausschreitungen in Stadien "beschmutzen die Welt des Fußballs", schrieb der Papst in einem Kondolenzschreiben an die Witwe. "Loyalität, Solidarität und gesunder Wettbewerb" sollten im Fußball gefördert werden.

Schon am Vormittag hatten sich über 100 Personen an einer spontanen Kundgebung beteiligt. Die Menschen versammelten sich vor dem Stadion Angelo Massimino, wo sich die schweren Krawalle ereignet haben. Einige Personen legten Blumen am Ort nieder, wo der Beamte getötet worden war.

Catania-Präsident macht weiter
Der Präsident des sizilianischen Serie A-Klubs Catania, Antonio Pulvirenti, hat am Montag beschlossen, auf seinen nach dem Tod eines Polizisten angekündigten Rücktritt zu verzichten. "An diesem Wochenende habe ich zahlreiche Solidaritätserklärungen vom gesunden Teil dieser Stadt erhalten, der mir Mut macht, weiterzumachen. Ich will nicht, dass die Vandalen und Kriminellen unser wichtiges Projekt zerstören", sagte Pulvirenti im italienischen Sportkanal Sky Sport.

Pulvirenti wird jedoch in Zukunft auf seine "rechte Hand", Sportdirektor Pietro Lo Monaco, verzichten müssen. "Ende der Saison mache ich mit dem Fußball Schluss. Das Maß ist voll und ich höre nur leere Worte. Leider wird sich im italienischen Fußball nichts ändern", sagte Lo Monaco verbittert.

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