Bundesliga

Wird Präsident zum Rücktritt gezwungen?

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Präsident unter Beschuss, Schiri-Wirbel, TV-Poker – in der Liga brennt es an allen Ecken und Enden! Muss der Liga-Chef zurücktreten?

Jetzt knallt‘s richtig in der Bundesliga: Der Streit zwischen Rapid und Sturm eskaliert!

Rapid-Präsident Rudolf Edlinger (70) schießt sich auf Bundesliga-Boss Hans Rinner (47) ein, schrieb wie berichtet einen offenen Brief. Darin griff er Rinner frontal an. Hintergrund: Nach dem 1:1 gegen Rapid schimpfte Rinner über Schiri Thomas Einwaller (32). Er übt Druck aus, will den Tiroler nicht mehr bei Duellen zwischen Sturm und Rapid sehen.

Unmöglich
Edlinger lief heiß, meint: „So darf man sich als Liga-Präsident nicht aufführen. Das ist einfach unmöglich.“

Konter von Rinner: „Ich lasse mir den Mund sicher nicht verbieten. Das war meine Meinung als Chef von Sturm Graz und nicht als Liga-Präsident.“

Gestern wurde schon über einen möglichen Rücktritt von Hans Rinner spekuliert. Aber die Klubs können ihn theoretisch auch abwählen. Die Front wird immer größer. LASK-Boss Peter-Michael Reichel (56) sagt offen: „Es ist kein Problem, den Präsidenten abzuwählen. Dazu muss man im Prinzip nur eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen – doch ich glaube nicht, dass es so weit kommt. Es bringt auch nichts.“

Alternativen
Bereits bei der Wahl im Dezember des Vorjahres konnte sich die Liga nicht auf einen Mann aus der Wirtschaft einigen, der unabhängig ist. Reichel dazu: „Es gibt ganz sicher Alternativen, wenn man sich nur intensiv den Kopf darüber zerbrechen würde – aber das ist leider nicht der Fall.“

Spaltung
Die Bundesliga ist völlig gespalten. Das wurde auch beim Poker um den neuen TV-Vertrag deutlich, als Edlinger den Deal mit Sky fast im Alleingang wieder kippte.

Rinner war auf jeden Fall mit einer klaren Mehrheit gewählt worden. Er bekam 75 von 80 Stimmen. Nun stehen ihm die Klubs viel kritischer gegenüber!

Und erneut ist es Rapid-Boss Rudolf Edlinger, der eine Revolution auslösen könnte. Ab sofort muss Hans Rinner aufpassen, was er sagt. Sonst wird‘s eng für ihn!

Am Dienstag tritt das TV-Gremium der Liga noch einmal zusammen. Am Donnerstag stimmen die Präsidenten über den großen Deal ab.
Servus TV und der ORF zahlen für die Rechte rund 15 Millionen Euro. Von Sky soll der Rest kommen – knapp fünf Millionen.
Die Klubs sind auf jeden Fall vehement dafür, dass der Pay-TV-Sender weitermacht, obwohl ab Juli 2010 72 Spiele pro Saison im Free-TV laufen, statt wie bisher 36. Sky wollte nur 12 Spiele im Free-TV. Das wurde verhindert!
Aufatmen. Liga-Vorstand Georg Pangl (44) atmet auch auf. Er wurde heftig kritisiert, weil sich alles so dahinzog. Jetzt sagt er: „Es ist eine Lösung in Sicht.“ Und neue Anstoßzeiten am Samstag – nämlich 16 Uhr und 18 Uhr.
(ruc)

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