Champions League

Klopp steht mit dem Rücken zur Wand

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Liverpool muss gegen Neapel heute unbedingt gewinnen. 

In der Premier League an die Spitze vorgestoßen, droht Liverpool in der Königsklasse das vorzeitige Aus. In der "Todesgruppe" der Champions League stehen die Reds am Dienstagabend (21.00 Uhr/live im oe24-Ticker) am letzten Spieltag der Gruppenphase vor einem Pflichtsieg gegen Napoli. Die Italiener haben vor dem Hit an der Anfield Road drei Zähler Vorsprung auf Liverpool und das Hinspiel mit 1:0 gewonnen.

Showdown in Todesgruppe

Ein 1:0 würde den Engländern (6 Punkte) nun reichen, bei einem Auswärtstor des Serie-A-Zweiten (9) wäre ein knapper Erfolg für die Roten zu wenig. Paris Saint-Germain (8) muss ebenfalls erst den Sprung ins Achtelfinale fixieren, Frankreichs in der Gruppe zweitplatzierter Meister muss dafür in Belgrad bei Roter Stern siegen. Ein Unentschieden beim Schlusslicht könnte für PSG zu wenig sein. Halten alle drei Kontrahenten dann bei neun Zählern, kommt es auf das Resultat in Anfield an.
 
Mit Rechenspielen wollte sich Jürgen Klopp nicht befassen. Liverpools Coach baute auf die eigene Heimstärke. Verlor der Finalist der Vorsaison auswärts in Neapel, Paris und auch Belgrad, schauten zu Hause gefeierte Siege über PSG (3:2) und Roter Stern (4:0) heraus. Liverpool hat daheim seit 18 Europacup-Partien nicht mehr verloren. "Es ist ein unglaublich wichtiges Spiel. Unsere Fans wissen das", sagte Klopp. "Wir wissen, dass wir mit entsprechenden Ergebnissen weiterkommen, auch wenn es in der Champions League für uns bisher nicht so gelaufen ist."
 
Optimismus verbreitet die Generalprobe. Beim 4:0 über Bournemouth, dem 13. Sieg im 16. Ligaspiel, traf Mohamed Salah dreimal. Der Ägypter soll auch am Dienstag ein entscheidender Faktor werden. Salah hält nun bei zehn Toren in der Premier League. Nach 32 in der Vorsaison war dem Starstürmer schon eine Formkrise attestiert worden. Klopp kostete dies ein Lächeln. "Ich war keine Sekunde besorgt. Wir müssen alle damit umgehen, auch er (Salah). Er hatte noch nie so eine Saison wie die vergangene. Aber er will sie noch einmal wiederholen", erklärte der Deutsche.

Napoli unter Ancelotti stark

Napoli wird es Salah alles andere als leicht machen. Die Süditaliener vermochten international bisher zu überzeugen, Trainer Carlo Ancelotti schonte beim souveränen Sieg über Frosinone (4:0) am Wochenende Stammkräfte. Ancelotti macht die Atmosphäre in Anfield keine Sorgen. Er habe daran nur gute Erinnerungen, erinnerte der Italiener an seine Zeit bei Chelsea. 2010 holte er mit den Londonern den Meistertitel.
 
Napoli werde sich nicht einigeln, sondern seinen Prinzipien treu bleiben, kündigte Ancelotti an. "Es wäre kontraproduktiv, zu mauern. Das ist nicht die Art, wie wir spielen. Wir wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken", betonte der 59-Jährige.
 
Paris reiste mit der Zuversicht eines Großclubs nach Belgrad. Für die Franzosen zählt nur ein Sieg, um unnötiges Zittern zu vermeiden. Kapitän Thiago Silva erinnerte dennoch daran, dass sowohl Napoli (0:0) als auch Liverpool (0:2) im Marakana-Stadion Punkte liegen gelassen hatten. Zeit zur Vorbereitung hatte PSG genug. Das Ligaspiel gegen Montpellier wurde wegen den landesweiten Demonstrationen der "Gelbwesten" abgesagt.

Tottenham oder Inter?

Vor den übrigen Dienstag-Spielen haben der FC Barcelona (Gruppe B), Dortmund und Atletico Madrid (beide A) bzw. Porto und Schalke (beide D) ihre Tickets für das Achtelfinale bereits gebucht. Die Dortmunder reisten ohne geschonte Stammprofis wie Marco Reus und Axel Witsel nach Monaco. Bei Schalke fehlt im Heimspiel gegen Lok Moskau Guido Burgstaller. Dem ÖFB-Teamstürmer macht derzeit eine Blessur an der Achillessehne zu schaffen. Alessandro Schöpf dürfte bei den Gelsenkirchnern von Beginn an spielen.
 
Barcelona hatte die K.-o.-Phase schon am vierten Spieltag vorzeitig erreicht, hinter den Katalanen kämpfen Tottenham und Inter Mailand bei aktuellem Punktegleichstand um den zweiten Aufstiegsrang. Die Spurs treten dabei in Barcelona an, Inter empfängt zu Hause PSV Eindhoven. Die Niederländer sind bereits ausgeschieden und können auch den Umstieg in die Europa League (als Gruppendritter) nicht mehr schaffen.
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