Nach Blamage

Rapid droht jetzt Horror-Szenario

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Alarm beim Rekordmeister: 'Können es uns nicht leisten, Top 6 nicht zu erreichen'

Rapid besticht in dieser Fußball-Saison durch eine gewisse Konstanz. Sobald im Lager der Hütteldorfer ein zarter Aufwärtstrend vermutet wird, setzt es sofort einen schweren Rückschlag - so passiert auch am Samstag in Hartberg, wo die Grün-Weißen in eine 0:3-Blamage schlitterten.
 
Nach der vierten Niederlage aus den jüngsten fünf Meisterschaftspartien begann die Ursachenforschung, die schnell Ergebnisse bringen muss, will man noch in den Top-6 und damit in der Meistergruppe landen. Nach den Samstag-Partien der 11. von 22 Runden belegte Rapid nur Rang acht.
 

Abstiegs-Playoff

Diese Endplatzierung nach dem Grunddurchgang würde die Teilnahme an der Qualifikationsgruppe und damit so etwas wie ein Horrorszenario bedeuten. "Wir können es uns schlicht und einfach nicht erlauben, nicht in die Top-6 zu kommen", sagte Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel der APA.
 
Durch den 1:0-Heimsieg über Mattersburg vor zwei Wochen war wieder Hoffnung aufgekommen, nun folgte trotz zweiwöchiger Länderspielpause im zweiten Liga-Match unter Dietmar Kühbauer der Rückfall in alte Muster, was Bickel schwer zusetzte. "Es macht dich völlig leer, es war völlig enttäuschend", meinte der Schweizer.
 
Den Spielern müsse klar werden, dass eine Änderung auf dem Trainerposten nicht automatisch einen Aufschwung bedeute. "Seit ich da bin, habe ich das Gefühl, wenn ein Trainerwechsel passiert, haben alle das Gefühl, jetzt läuft es von selbst. Aber so läuft es nicht", erklärte der seit knapp zwei Jahren amtierende Bickel und forderte: "Wir müssen dem Trainer und uns selbst helfen."
 
Das war am Samstag nicht der Fall, weil die Mannschaft laut dem 53-Jährigen nicht mit letzter Konsequenz bei der Sache war. "Wir suchen immer spielerische Lösungen, aber du wirst Spiele haben, wo es nur über den Kampf geht, und dann muss man den Kampf annehmen. In so einem Match wie gegen Hartberg muss man die Brechstange rausnehmen und etwas erzwingen."
 
Auf mangelnde Qualität sei die Niederlage gegen den Aufsteiger nicht zurückzuführen. "Die Qualität ist da, davon bin ich überzeugt. Jeder Spieler hat Potenzial, aber wir tun uns schwer, es als Mannschaft abzurufen", meinte Bickel.
 

Schwab platzt der Kragen

Kapitän Stefan Schwab zeigte sich diesbezüglich gegenüber "Sky" selbstkritisch. "Ich verstehe einfach nicht, warum wir komplett ohne Begeisterung auftreten, nicht den Spaß oder die Lust auf Fußball haben", rätselte der Mittelfeldspieler. "Es wird von außen immer nur über den Trainer und Co. geredet, aber im Grunde genommen müssen nur wir Spieler uns an der Nase nehmen, weil das einfach von jedem Einzelnen von uns zu wenig ist."
 
Ansetzen könnten Schwab und seine Kollegen bei der Quote von gewonnenen Zweikämpfen, die betrug nämlich aus Rapid-Sicht lediglich 41 Prozent. "Das ist einfach zu wenig, um Hartberg zu fordern", gab Kühbauer zu. Der Ex-Teamspieler muss die Hütteldorfer nun so schnell wie möglich auf Kurs bringen. "Aber ich habe keinen Zauberstab. Mir bleibt aufgrund der vielen Spiele in den nächsten Wochen wenig Zeit zu trainieren."
 
Bereits am Mittwoch fliegt Rapid nach Spanien, wo tags darauf das Europa-League-Duell mit Villarreal auf dem Programm steht. Bis zur nächsten Länderspielpause warten innerhalb von 18 Tagen 6 Partien, die allesamt richtungsweisend in Meisterschaft, Cup und Europacup sind.
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