Rapid-Kapitän im Interview

Schwab: 'Müssen dem Sport alles unterordnen'

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Rapid-Kapitän Stefan Schwab im großen ÖSTERREICH-Interview über aktuelle Themen.

ÖSTERREICH: Stefan, ist sich die Liga ihrer Verantwortung bewusst, wenn man an den LASK denkt?

Schwab: Das, was der LASK gemacht hat, ist absolut nicht tolerierbar - nicht nur dem Fußball, sondern der ganzen Gesellschaft gegenüber. Aber unsere Geschäftsführung und unser Präsident haben alles dazu gesagt. Das ist sehr zu hinterfragen, aber die Konsequenzen liegen nicht in unserer Hand. Es ist gut, dass sich die Behörden und der Ligasenat darum kümmern. Ich kann nur für uns bei Rapid reden: Wir wissen, dass wir alles dem Sport unterordnen müssen: Sowohl am Platz als auch daneben.

ÖSTERREICH: Wie wichtig ist es für die Gesellschaft und den Fußball, dass es mit Geisterspielen weitergehen wird?

Schwab: Geisterspiele sind nicht das, was wir alle wollen. Aber wir werden das so annehmen. Es ist wirklich wichtig, dass das jetzt funktioniert - das ist die einzige Chance für den Fußball und alle weiteren Sportarten in Österreich. Und: Wenn es klappt, können wir vielleicht bald wieder vor Fans spielen.

ÖSTERREICH: 10 Spiele binnen 33 Tagen: Ist Rapids Kader dafür breit genug?

Schwab: Das ist eine irre Intensität, das kennen wir alle noch nicht. Hoffentlich bleiben wir von Verletzungen verschont. Unser Kader ist sehr gut aufgestellt, wir haben derzeit fast alle Mann an Bord und gute Jungs, die nachkommen. Aber der größte Profiteur wird Salzburg sein: Sie haben den besten und ausgeglichensten Kader, können viel rotieren.

ÖSTERREICH: Kann Rapid heuer noch Meister werden?

Schwab: Ganz ernst gemeinte Frage: Wie steht es in der Tabelle? Ich habe seit 10 Wochen nicht draufgeschaut (lacht). Klar ist: Das Mindestziel bleibt Rang 3, wir wollen keinen Platz mehr verlieren. Sag niemals nie: Sollte es noch eine Titel-Chance geben, werden wir sie annehmen. Die ersten drei Spiele werden richtungsweisend.

ÖSTERREICH: Zum Auftakt wartet Meister Salzburg

Schwab: Salzburg wird ein Spiel mehr in den Beinen haben, sie haben ja zuvor das Cup-Finale - das ist ein Vorteil für sie. Salzburg auswärts ist und bleibt sicher die mit Abstand die schwerste Partie in ganz Österreich, das wird uns blühen. Wir brauchen einen guten Tag, um Punkte mitzunehmen. Aber warum nicht? Wir sind seit zehn Spielen ungeschlagen, sind gut drauf und haben heuer gegen Salzburg schon enge Fights geliefert.

ÖSTERREICH: Das Spiel ist am 3. Juni, Sie sind ab 31. Mai vertragslos...

Schwab: Der Verein sucht gerade intensiv nach Lösungen. Ich denke, man muss sowohl Verein als auch Spieler schützen: Es sollten alle auslaufenden Verträge mit denselben Konditionen bis zum letzten Spiel verlängert werden.

Interview: Philipp Scheichl

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