Vor Wiener Derby

Nächster Patzer: Austria-Krise geht weiter

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Zweiter Saisonsieg blieb aus, für Ilzer war es aber 'richtiger Schritt in Richtung Derby'.

1:1 gegen die Admira, 2:2 am Sonntag in Hartberg und nur ein Sieg aus fünf Spielen: Christian Ilzer hat es noch nicht geschafft, die Wiener Austria auf Erfolgskurs zu bringen. Trotz "nicht zufriedenstellender" Punkteteilung in der Steiermark bei seinem Ex-Club war der Austria-Trainer aber bemüht, das Positive hervorzustreichen. "Es war absolut ein richtiger Schritt in Richtung Derby", sagte er.
 
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Da steht für beide Teams am ersten Septembertag in der Generali Arena viel auf dem Spiel. Die Favoritner liegen als Siebenter mit fünf Punkten aktuell außerhalb des Meister-Play-offs. Rapid ist als zwei Zähler entfernter Sechster ebenso hinter den Erwartungen zurück. "Wir alle hätten gerne mehr Punkte auf dem Konto, aber es ist halt so und wir greifen nächstes Wochenende wieder an", verlautete Austria-Tormann Ivan Lucic gegenüber "Sky".
 

Positives Feedback für Hartberg-Partie

Geht es nach Ilzer sollen seine Schützlinge in Wien an die Leistung in Hartberg anknüpfen. "Es war eine klare Verbesserung in der Körpersprache, wir waren aggressiver, beweglicher in der Offensive und haben auch einen Pausenrückstand gedreht. Da waren viele Attribute, die wir unter der Woche eingefordert haben", erklärte der 41-Jährige. Insgesamt habe er in einem "sehr guten" Fußballspiel "viel Positives" gesehen.
 
Darunter war das 2:1 von Christoph Monschein (67.), nachdem zuvor Hartbergs Christian Klem (52.) ein Eigentor fabriziert hatte. Die Schlussphase war aber alles andere als nach dem Geschmack der Wiener. Zuerst sah Abwehr-Debütant Erik Palmer-Brown (75.) wegen Torraubs die Rote Karte. "Er hat die Hand zu Hilfe genommen, nach strenger Regelauslegung ist das auch Rot", meinte Ilzer. Auf Schiedsrichter Dieter Muckenhammer war er unabhängig davon nicht gut zu sprechen. "Ich habe eine identische Situation in der ersten Hälfte bei einem Foul an Monschein gesehen und unser drittes Tor war für mich niemals Abseits", beklagte der Steirer.
 
Das sei auch der "Schlüsselmoment" in der Partie gewesen. Statt einem 1:3 durch Alexander Grünwald (73.) blieb es beim 1:2. Der dann folgende Ausgleich der Hartberger passte zum Spielverlauf einer laut Austria-Rechtsverteidiger Florian Klein "verrückten" Partie. Klein (81.) bugsierte den Ball nach Hereingabe von 1:0-Torschütze Rajko Rep (45.) ins eigene Gehäuse. "Wenn man gerade nicht so einen Lauf hat, spielt sehr viel gegen einen", schilderte der Routinier. Danach war der zweite Saisonsieg der Wiener kein Thema mehr. "Bis zum Ausschluss waren wir besser, dann müssen wir uns bei Lucic bedanken, dass er den Punkt mit richtig guten Paraden festgehalten hat", resümierte Ilzer.
 

Ebenfalls Lob für Ex-Club

 
Die Hartberger sind doch überraschend wie auch vergangene Saison gut unterwegs. Seit dem Auftakt-1:2 in Mattersburg gab es keine Niederlage mehr, zu Hause sind die Steirer schon fünf Partien unbesiegt. "Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Es war kein leichtes Spiel, weil die Erwartungshaltung eine andere war, schon davon gesprochen wurde, dass man gegen die Austria punkten sollte. Die Mannschaft ist damit aber sehr gut umgegangen", meinte Hartberg-Trainer Markus Schopp.
 
Bei einem sehr couragierten und leidenschaftlichen Auftritt sei man erst nach dem Palmer-Brown-Ausschluss "richtig mutig" geworden. "Aufgrund der letzten Viertelstunde wäre ein Sieg von uns verdient gewesen, man muss aber sagen, dass die Austria zuvor das spielstärkere Team war", fasste der TSV-Coach zusammen. Auch er war mit der Leistung von Muckenhammer nicht zufrieden. In der 84. Minute reklamierten die Gastgeber nach einem Foul von Grünwald an Rep vergeblich Elfmeter. "Der Schiedsrichter hätte da pfeifen können, wenn nicht müssen", so Schopp. Es wäre der zweite Elfer gewesen, nachdem Dario Tadic (78.) zuvor an Ivan Lucic gescheitert war.
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