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Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek nimmt Regierung in Sachen Liga-Fortsetzung in die Pflicht. Bei Fellner! LIVE spricht er nun Klartext.

Seit Mittwoch stehen entscheidende Tage für die heimischen Bundesliga-Klubs an. Bei der Klubkonferenz und der anschließenden Hauptversammlung werden die Weichen für einen möglichen Neustart gelegt. Die Liga-Bosse müssen zudem ein neues Corona-Konzept an das Gesundheitsministerium übermitteln. Genau dieses Papier könnte aber zum großen Stolperstein werden, verrät Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek beim Fellner! LIVE-Talk.

 

Fellner! LIVE: Herr Peschek , das ganze Land wartet darauf, dass es grünes Licht gibt für die Bundesliga, und wird von Woche zu Woche vertröstet. Wird es eine Saison-Weiterführung geben?

Christoph Peschek: Grundsätzlich ist es das Bestreben, die Meisterschaft sportlich zu beenden, um damit wirtschaftliche und rechtliche Folgefragen und noch größere Schäden zu vermeiden. Hinsichtlich der Frage der Quarantäne gibt es aber zwischen der Politik und den Bundesliga-Vertretern einen Knackpunkt.

Fellner! LIVE: Warum hat die Politik das Konzept der Bundesliga abgelehnt?

Peschek: Ich selber bin bei den Verhandlungen nicht dabei, das macht bei uns der Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer. Grundsätzlich gab es ein positives Signal. Aber bei der Frage der Testungen und der Quarantäne gibt es noch unterschiedliche Sichtweisen. Seitens der Behörde wird gemeint, dass bei einem Corona-Fall die ganze Mannschaft in Quarantäne muss, und dann wird es mit dem Zeitplan sehr, sehr schwierig.

Fellner! LIVE: Und da sagen Sie, das wäre ein Wahnsinn, wenn die ganze Mannschaft in Quarantäne muss. Dann endet das im Chaos.

Peschek: Die Problematik ist, dass wir auch nur ein begrenztes Zeitfenster haben. Man kann die Meisterschaft nicht auf den Sankt-Nimmerleinstag verschieben. Es braucht Klarheit, wie lange wir spielen. Das Risiko ist hoch. Denn was passiert, wenn es sich nicht mehr ausgeht und man den Abbruch nur nach hinten schiebt, bei gleichzeitig noch höheren Kosten.

Fellner! LIVE: Am 15. Mai öffnet die Gastronomie, am 29. Mai sperren die Schwimmbäder auf. Bei beiden Bereichen ist die Ansteckungsgefahr höher als bei einem Bundesliga-Spiel. Fühlen Sie sich ein bisschen gepflanzt?

Peschek: Ich finde es schade, weil der Prozess schon sehr lange dauert. Es ist wichtig, Klarheit und Perspektiven zu haben, wohin geht die Reise. Aus heutiger Sicht weiß ich nicht, ob im August oder September alles wieder ganz anders ist.

Fellner! LIVE: Fehlt Ihnen bei der Bundesregierung ein wenig das Verständnis für den Sport?

Peschek: Wichtig ist mir zu betonen: Es geht nicht um Privilegien. Denn wir hätten im Gegensatz zu allen anderen Berufsgruppen ein unglaublich engmaschiges Verfahren. Manchmal habe ich den Eindruck, es kommt ein bisserl zu kurz, dass der Fußball auch ein Wirtschaftsfaktor ist. Rapid sichert in Wien 700 Arbeitsplätze. Wir generieren 20 Mio. Euro pro Jahr.

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