Block-West-Protest

Das sagen Rapid-Spieler nach Fan-Eklat

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Rapid stärkte mit Sieg gegen Admira Brust für Cup-Halbfinale.

Gut gespielt, klar gewonnen, Tabellenführung übernommen: Für Fußball-Rekordmeister Rapid hat die Bundesliga-Qualifikationsgruppe wunschgemäß begonnen. Dabei ließen sich die Wiener von einem vergebenen Elfmeter genauso wenig aus der Bahn werfen wie von einem Fanprotest. Der Großteil der Block-West-Abonnenten war erst zur zweiten Hälfte auf den Tribünen erschienen. "Es war nicht irritierend", sagte Schwab. Und Strebinger ergänzte: "Das hat uns eigentlich nicht berührt."

Zuvor hatte der harte Kern der Rapid-Fans zudem entschieden, Schwab in der Quali-Runde nicht mit der Block-West-Binde spielen zu lassen. "Sie sind der Meinung, dass wir nicht damit spielen sollen, weil wir nicht im oberen Play-off sind. Damit ist die Geschichte erledigt", klärte Schwab auf.

Der 3:0-Sieg gegen eine schwache Admira stärkte jedoch das Selbstvertrauen im Hinblick auf das ÖFB-Cup-Halbfinale beim LASK am Mittwoch. Mit den Linzern wartet da aber ein ganz anderer Brocken. "Wir haben nach vorne und nach hinten sehr kompakt agiert, das war der Schlüssel für den Erfolg. Wir hoffen, dass uns der noch eine Brust dazu gibt, aber wir dürfen das Spiel nicht zu hoch bewerten. Am Mittwoch erwartet uns eine ganz andere Qualität", sagte Rapid-Kapitän Stefan Schwab.

Das sagen Rapid-Spieler nach Fan-Eklat
© GEPA

Die Linzer sind Salzburgs einzig verbliebener Titelkonkurrent und treten in Pasching als Favorit an. "Der LASK ist eine harte Nuss auswärts, aber bei uns geht der Pfeil im Frühjahr nach oben. Wir haben genug Selbstvertrauen, trauen uns zu, den LASK zu besiegen", ist der 28-Jährige guter Dinge. Coach Dietmar Kühbauer hatte seine Elf rein auf die Admira vorbereitet, erst danach wechselte der Fokus auf den LASK, der am (heutigen) Sonntag in der Liga beim WAC gastierte. "Der LASK ist keine große Unbekannte. Sie sind unangenehm für jede Mannschaft, weil sie gutes Pressing spielen", weiß der Burgenländer.

Sein Team muss sich nicht verstecken, holte 2019 10 von 15 möglichen Punkten und kam im Cup weiter. "Es ist natürlich so, dass ich sehr zufrieden bin, auch weil der Druck für die Mannschaft nicht der Kleinste war", sagte Rapids Trainer. Eine neuerliche Enttäuschung nach dem Verpassen der Meistergruppe blieb ihm erspart. Als Belohnung gab es die Tabellenführung im unteren Play-off, die in der Endabrechnung die Europacupchance am Leben halten würde. "Auf dem können wir uns nicht ausruhen, es warten neun weitere schwere Aufgaben, die wir mit voller Konzentration angehen müssen", sagte der unterbeschäftigte Goalie Richard Strebinger.

Badji tut Rapid-Spiel gut

Die sechs Teams sind nur durch sechs Punkte getrennt. "Es war erst der erste Spieltag, ich schaue gar nicht auf die Tabelle. Unser Ziel muss es sowieso sein, jedes Spiel zu gewinnen", verlautete Offensivspieler Thomas Murg. Er ging am Samstag leer aus, es trafen Christoph Knasmüllner (38.), Philipp Schobesberger (53.) und der zur Pause eingewechselte Aliou Badji (80.). Der 21-Jährige spielte bei seinem fünften Einsatz im Rapid-Dress erstmals eine ganze Halbzeit und zeigte mit einem Tor und Assist auf. "Er hat ein gutes Spiel gemacht, mit seiner Hereinnahme ist noch mehr Tempo reingekommen", lobte Kühbauer seinen Stürmer. Der war sehr glücklich. "Es war ein unglaublich gutes Gefühl", betonte Badji.

Ein Platz in der Startformation ist sein erklärtes Ziel, Forderung äußerte er aber keine. "Ich muss geduldig bleiben und weiter hart arbeiten", sagte Badji. Nach seinem Tor erklang der frühere Hit "Tic Tic Tac" von Chilli feat. Carrapicho. Wohl nicht zum letzten Mal. "Ich weiß, dass weitere Tore folgen werden", versicherte Senegals Nachwuchsteamstürmer. Für seinen Konkurrenten Andrija Pavlovic lief es nicht nach Wunsch. Der Serbe schoss einen Elfer (25.) über das Tor. "Er hat mich gefragt und ich habe ihm die Verantwortung übergeben, weil ich wollte, dass er mit einem Tor Selbstvertrauen kriegt. Das ist leider schiefgegangen", gab Schwab Einblick. Kühbauer konnte damit leben. "Sie sind erwachsen genug, um Entscheidungen selber zu treffen", sagte der Burgenländer.

Siege für Wacker & Altach

Die Admira wirkte am Samstag mutlos und im Vergleich zu den bisherigen Auftritten 2019 in der Defensive anfällig. "Wir haben die Schärfe, die uns in den letzten Wochen in der Defensive ausgezeichnet hat, nicht auf den Platz gebracht. Es war einfach nicht unser Tag", resümierte Admira-Coach Reiner Geyer. Der Start ins untere Play-off war zum Vergessen, als Draufgabe gab es die "Rote Laterne". Wacker Innsbruck schaffte mit einem 2:0 in Hartberg den Sprung auf den vorletzten Platz. Coach Thomas Grumser durfte sich in seinem dritten Spiel erstmals über Zählbares freuen. "Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft, der Sieg war hochverdient", war der 39-Jährige vollauf zufrieden.

Der dritte Samstagsieger war Altach. Die einen Punkt vor Wacker auf Rang vier liegenden Vorarlberger machten bei der Premiere von Neo-Trainer Alex Pastoor gegen Mattersburg aus einem 0:1 noch ein 2:1. "Wir haben sehr gut begonnen und auch nach dem 0:1 nicht den Spielplan verworfen. Es war wichtig, mit einem Sieg zu starten", sagte der 52-jährige Niederländer.

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