nach Pfeifkonzert

Sturm-Spieler tobt: "Hansln, die zu Hause nichts zu sagen haben"

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Nach dem schwachen Remis von Sturm Graz gegen Altach gab es im Stadion ein Pfeifkonzert - jetzt schießt Grozurek gegen die eigenen Fans. 

Sturm Graz hat den von Fans und Führung geforderten Befreiungsschlag verpasst. Der früh in der Saison gehörig unter Druck stehende Fußball-Vizemeister fand am Sonntag auch beim Heim-1:1 gegen den Bundesliga-Letzten SCR Altach nicht in die Erfolgsspur zurück - drei Tage nach dem Europacup-Aus ein neuerlicher Dämpfer. Die Fans der Grazer quittierten die schwache Leistung der eigenen Mannschaft mit einem gellenden Pfeifkonzert. Das kam bei den Spielern natürlich nicht so gut an. Lukas Grozurek, der Torschütze zum 1:0, schoss gegen die Fans: "Jeder soll machen, was er glaubt, aber wenn einzelne Hansln, die zu Hause nichts zu sagen haben, pfeifen müssen, sollen sie es machen. Uns ist es wurscht. Wir haben versucht, denen, die uns zuletzt so großartig unterstützt haben, etwas zurückzugeben. Das ist leider nicht so gut gegangen."

Aber auch Grozurek kritisierte die Leistung der Mannschaft. Er vermisste am Ende auch die nötige Kampfkraft. "Klar, die letzten Wochen waren anstrengend. Wir sind aber voll fit und müssen da einfach drübergehen", sagte der Torschütze zum 1:0. "Warum wir so zurückgefallen sind, kann ich nicht sagen. Fakt ist: Das darf zu Hause nicht passieren. Der Ausgleich war ja nur eine Frage der Zeit."

Andere zeigen Verständnis

"Die Zuschauer sind unzufrieden, wie wir", sagte Lackner. Kreissl zeigte ebenfalls Verständnis. "Wir müssen den Ärger der Fans aushalten", sagte der Wiener, während sich Trainer Heiko Vogel nach dem Krampfspiel vor die Mannschaft stellte. "Ich kann die atmosphärische Stimmung im Stadion nicht beeinflussen. Aus der Sicht des Trainers hat die Mannschaft die Pfiffe aber nicht verdient." Nach vier Runden halten die viertplatzierten Steirer wie der WAC und LASK bei sieben Punkten.
 
Ausgerechnet Ex-"Blacky" Kristijan Dobras bescherte mit seinem Treffer in der 77. Minute den Altachern den erst zweiten Punkt in dieser Saison. "Das war heute ein wichtiger Punkt für die Moral der Mannschaft", befand Sportdirektor Georg Zellhofer. Torjäger Hannes Aigner wähnte sogar noch mehr möglich. "Wir haben Sturm im Griff gehabt, bis zum individuellen Fehler beim Gegentor. Heute haben wir eine große Chance gegen Sturm vergeben."

Altachs Trainer nicht überrascht

Altachs Trainer, Werner Grabherr, überraschte Sturms momentaner Zustand nicht. "Ich traue Sturm in der Meisterschaft einiges zu. Nach so einem Umbruch benötigt die Mannschaft aber Zeit und braucht viele Trainingseinheiten", urteilte der Vorarlberger.
 
In den vergangenen, meist englischen Wochen, konnten die Grazer wenig im taktischen Bereich trainieren. "Ich bin froh, dass wir das kommende WAC-Spiel jetzt gut und in Ruhe vorbereiten können", sagte Kreissl, dem immerhin das ansprechende Startelf-Debüt des quirligen Offensivspielers Otar Kiteishvili Zuversicht gab. Trainer Vogel suchte nach dem fünften Match in 15 Tagen den mentalen Reset-Knopf, er gab der Mannschaft zwei Tage trainingsfrei. "Um die Köpfe freizubekommen."
 
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