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ÖFB-Cup

5:0-Finalsieg gegen Lustenau: Bullen krönen sich zum Cup-Sieger!

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Red Bull Salzburg hat sich den ersten nationalen Fußball-Titel in Zeiten der Coronavirus-Pandemie geholt.

Roman Mählich (Trainer Austria Lustenau): "Ich glaube, dass wir ganz gut ins Spiel gefunden haben. Aber dann - ich will nicht von zwei Eigentoren sprechen - aber zwei vermeidbare Tore dem Gegner ermöglicht haben und dann hat es schon begonnen, schwer zu werden. Salzburg hat erwiesenermaßen die besten Spieler in Österreich, sie sind eine Top-Mannschaft - für mich die beste Mannschaft in Österreich. Das hat man dann auch gesehen. Wir sind schon realistisch genug, um zu sagen: Das Ergebnis geht auch in dieser Höhe in Ordnung, da sind wir ganz einfach an unsere Grenzen gestoßen."Mit einem mühelosen 5:0 (2:0) gegen den Zweitligisten Austria Lustenau wurden die "Bullen" im als Geisterspiel ausgetragenen ÖFB-Cupfinale in Klagenfurt ihrer Favoritenstellung gerecht. Sie stemmten am Freitag ihren siebenten Cup-Titel, den sechsten in den jüngsten sieben Jahren.
 
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© Gepa
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Im ersten Pflichtspiel seit 12. März in Österreich erzielten Dominik Szoboszlai (19.), Dominik Stumberger (21./Eigentor) , Noah Okafor (53.), Majeed Ashimeru (65.) und Sekou Koita (79.) die Treffer der ungefährdeten Salzburger. Sie gehen nach dem erstinstanzlichen Sechs-Punkte-Abzug für den LASK ab Mittwoch als Bundesliga-Tabellenführer auf das siebente Double in der RB-Ära los.
 
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Bullen-Sieg ungefährdet

Während Salzburg in der Cup-Siegerliste mit dem FC Tirol (7) gleichzog - davor liegen nur noch die Wiener Austria (27) und Rapid (14) - verlor Lustenau auch sein zweites Cup-Endspiel nach dem 0:2 gegen SV Ried 2011. Die Vorarlberger agierten nach einem mutigen Start zu fehleranfällig, um die Salzburger ernsthaft ins Schwitzen zu bringen. Lustenau-Coach Roman Mählich konnte an vorderster Front zwar Torjäger Ronivaldo aufbieten, musste aber Einsergoalie Domenik Schierl gesperrt vorgeben. Dessen Ersatzmann Florian Eres (21) sollte bittere erste Minuten im Lustenau-Dress erleben.
 
Auf der Gegenseite verzichtete Salzburg-Coach Jesse Marsch auf Überraschungen in seiner Aufstellung. Der US-Amerikaner, der vor leeren Rängen seinen ersten Titel mit Salzburg feierte, sah einen konzentrierten Start seiner Truppe, die nach zehn Minuten druckvoller wurde. Hwang Hee-chan (11.), Patson Daka (12./Kopfball) und Zlatko Junuzovic (16./Freistoß) näherten sich an, nach 19 Minuten stand es 1:0.
 
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Szoboszlai zirkelte das Kunstleder mit einem nicht unhaltbar scheinenden Freistoß an Goalie Eres vorbei (19.). Die Salzburger jubelten fast überschwänglich. Hwang, der den Torschützen an der Schulter tätschelte, wurde von den Teamkollegen sogleich auf den Sicherheitsabstand hingewiesen. Danach wurde, den Abstand wahrend, im Tänzeln gefeiert.
 
Jubelbilder, die sich - in anderer Ausprägung - kurz darauf wiederholten. Denn Lustenau-Verteidiger Stumberger lenkte den Ball, von Eres unglücklich ans Schienbein gespitzelt, ins eigene Tor (21.). Der Goalie hatte, von anstürmenden Salzburgern und einem ambitionierten Rückpass seines Mitspielers unter Druck gesetzt, den Treffer mit einem Fehlpass selbst eingeleitet.
 
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Salzburg, das im Cup-Verlauf unter anderen Rapid (2:1 n.V./2. Runde) und den LASK (1:0/Halbfinale) eliminiert hatte, schickte sich für den Selbstläufer an. Zwar erlaubten sich die, wie ihr Gegner erst seit zwei Wochen im Mannschaftstraining stehenden "Bullen" im Verlauf der ersten Hälfte noch gute Chancen auszulassen, in der 53. Minute aber war die Partie endgültig entschieden. Okafor, mit 11,2 Millionen Euro der teuerste Neuzugang der Liga-Geschichte der heimischen Liga, bekam Zeit und Raum und schrieb mit dem 3:0 erstmals für Salzburg an.
 
Mählich wechselte innerhalb kürzester Zeit dreimal. Und seine Elf kam über Ronivaldo, der die Latte traf, zu einer ersten Topchance. Das vierte und fünfte Tor gelang aber wieder Salzburg. Ashimeru markierte erst mit einem trockenen Distanzschuss das 4:0 (65.), danach bugsierte Koita den Ball im Rutschen ins Tor (79.). Der Treffer zählte dennoch. Koita war einer von insgesamt fünf "Jokern", die Marsch gemäß der neuen Wechsel-Regel im Verlauf der zweiten Hälfte zog. Die Schlüsselspieler werden in der Liga ab Mittwoch (20.30 Uhr) gebraucht, wenn der vier Punkte zurückliegende SK Rapid in Wals-Siezenheim gastiert. Zuschauer müssen aber wieder draußen bleiben.
 
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Stimmen zum ÖFB-Cupfinale:

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): "Es ist ein gutes Gefühl für uns. Die Jungs haben so viel in der Coronapause investiert, es war nicht so leicht. Ich denke, es ist ein verdienter Titel. Wir haben ein gutes Turnier gespielt und auch viel daraus lernen können. Ein Kompliment an Austria Lustenau, sie haben in den ersten 15, 20 Minuten sehr intensiv, sehr gut gespielt. Aber unser Ziel war 90 Minuten in einem hohen Niveau mit viel Tempo und auch Torchancen zu spielen. Das erste Tor von "Szobo" war sehr wichtig für uns, von da an hatten wir alles im Griff."
 
Zlatko Junuzovic (Salzburg-Spieler): "Natürlich war es nicht ganz ideal von den Rahmenbedingungen her, aber es ging um einen Titel. Wir waren, gerade auch heute, extrem fokussiert. Ich spürte schon in der Früh diesen Fokus und die Geilheit auf das Spiel. Wir müssen die Umstände akzeptieren, so wie sie sind. Aber ich glaube, dass wir heute auch gezeigt haben, dass wir bereit sind, auch in solchen Situationen Gas zu geben. Vor allem das Miteinander war heute überragend. Das erste Tor war der berühmte Dosenöffner für uns. Ab dann haben wir wirklich guten Fußball gespielt."
 
Dominik Szoboszlai (Salzburg-Torschütze): "Normalerweise würden wir jetzt die ganze Zeit umherspringen und mit den anderen feiern. Aber schade - darf man nicht. Trotzdem haben wir einen Pokal geholt und können uns jetzt auf die Meisterschaft konzentrieren."
 
Ronivaldo (Lustenau-Stürmer): "Wir wussten, dass Red Bull großer Favorit ist, so ist es passiert. Leider war mein schöner Schuss nicht im Tor. Wir spielen in der 2. Liga, für uns heißt es 'Kopf hoch und weiter so'."
 
Dominik Stumberger (Lustenau-Verteidiger): "Wir haben gewusst, dass es ein schwieriges Spiel wird. Dass die vorne pressen werden und uns nicht rausspielen lassen. Trotzdem können wir stolz sein auf das, was wir erreicht haben."
 
Roman Mählich (Trainer Austria Lustenau): "Ich glaube, dass wir ganz gut ins Spiel gefunden haben. Aber dann - ich will nicht von zwei Eigentoren sprechen - aber zwei vermeidbare Tore dem Gegner ermöglicht haben und dann hat es schon begonnen, schwer zu werden. Salzburg hat erwiesenermaßen die besten Spieler in Österreich, sie sind eine Top-Mannschaft - für mich die beste Mannschaft in Österreich. Das hat man dann auch gesehen. Wir sind schon realistisch genug, um zu sagen: Das Ergebnis geht auch in dieser Höhe in Ordnung, da sind wir ganz einfach an unsere Grenzen gestoßen."
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