"Loddar" soll's richten

Matthäus peilt mit Bulgarien EURO 2012 an

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"Das wird keine einfache Aufgabe, aber ich bin optimistisch"

Auf Ex-Rapid- und -Salzburg-Betreuer Lothar Matthäus warten in seiner neuen Funktion als bulgarischer Teamchef schwere Aufgaben. Seine erste Mission lautet nämlich Qualifikation für die EURO 2012 in Polen und der Ukraine - auch wenn die Ausgangslage desaströs ist. "Mein Ziel ist die EM-Teilnahme. Das wird keine einfache Aufgabe, aber ich bin optimistisch", sagte der 49-jährige Deutsche bei seiner offiziellen Präsentation in Sofia. Ernst und ein bisschen angespannt stellte sich der Weltmeister von 1990 der Presse.

Stoilow hat Scherbenhaufen hinterlassen
Matthäus unterschrieb am Donnerstag einen Einjahresvertrag mit Option für zwei weitere Jahre. Der deutsche Rekordinternationale tritt die Nachfolge von Stanimir Stoilow an, der dem Franken mit den beiden EM-Quali-Auftaktpleiten gegen England (0:4) und Montenegro (0:1) einen Scherbenhaufen hinterlassen hat. Bulgarien ist deshalb mit null Punkten, null Toren, dafür aber fünf Gegentreffern nur Letzter der Gruppe G. Zudem sind sich die Granden im bulgarischen Verband untereinander spinnefeind. Seine siebente Trainerstation, für die "Loddar" ein Jahresgehalt zwischen 300.000 und 500.000 Euro bekommen soll, könnte für den zweimaligen Weltfußballer also zur "Mission impossible" werden.

Rückkehr von Berbatow
Aber missliche Ausgangslage hin oder her: Matthäus will es allen zeigen. "Als Trainer ist man immer von den Spielern abhängig. Aber ich denke, dass ich meinen Willen durchsetzen werde", meinte Matthäus, der Tabellenplatz zwei anpeilt. "Ich möchte, dass Bulgarien wieder seinen alten guten Ruf bekommt." Um das Unmögliche möglich zu machen, hofft er nun auf die Rückkehr von Dimitar Berbatow, der im Mai seinen Teamrücktritt bekanntgegeben hatte. "Ich werde mit ihm sprechen. Er ist herzlichst willkommen", erklärte Matthäus.

Erstes Aufeinandertreffen
Erstmals auf der Trainerbank wird Matthäus am 8. Oktober sitzen, wenn es gegen Wales geht. Zuvor will er sich intensiv mit seinen neuen Spielern beschäftigen und taktische Studien betreiben. Ein erstes Aufeinandertreffen mit dem Team soll es am 6. Oktober geben. Das nächste Spiel gegen die von seinem früheren Trainer Ottmar Hitzfeld betreuten Schweizer steigt am 26. März 2011.

Knapp 17 Monate ohne Job
Doch als erfolgreicher Coach konnte der Welt- und Europameister bisher nicht glänzen. Knapp 17 Monate war er zuletzt ohne Job, schien auf dem Abstellgleis. Vielmehr stand sein in die Öffentlichkeit gezerrtes Privatleben mit Ehefrau Liliana im Fokus. Das soll ab sofort aber der Vergangenheit angehören. "Ich bin hier, um als Trainer zu arbeiten und nichts anderes", betonte Matthäus.

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