Darum platzte Transfer

PSG-Scheich von Neymar gedemütigt

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Der Mega-Transfer von Neymar ist trotz heftiger Spekulationen nicht zustande gekommen.

Neymar wollte weg, Real Madrid und Barcelona waren interessiert an einem Wechsel und PSG war grundsätzlich dafür. Trotzdem klappte es nicht mit dem Mega-Transfer. Neymar wird noch (mindestens) eine Saison bei PSG bleiben müssen. Sein Wunsch nach einer Rückkehr zum FC Barcelona hat sich nicht erfüllt. Warum? Scheiterte es nur am lieben Geld? Nicht ganz. Die französische Zeitung "Le Parisien" hat den monatelangen Poker um Neymar und alle Geschehnisse drumherum genauestens rekonstruiert.

Bereits Mitte Juni teilte Neymar der PSG-Führung mit, dass er den Klub verlassen wolle. Die Klub-Bosse waren vor den Kopf gestoßen. Tamim Bin Hamad Al Thani, Emir des Emirates Katar und Klub-Besitzer, hätte sich „gedemütigt gefühlt“, heißt es in dem Bericht. Nach einiger Bedenkzeit legte er die Leitlinie fest: Neymar darf den Verein verlassen – aber nur für mehr als die 222 Mio. Euro, die PSG 2017 an Barcelona gezahlt hatte.

Barcelona kam "mit leeren Händen"

Barcelona wusste, dass man nicht das nötige Kleingeld hatte und versuchte zuerst einmal, etwas Druck auf die Neymar-Seite auszuüben. Dem Vater und Berater des Spielers soll nahegelegt worden sein, dass Neymar sich öffentlich äußern müsse, seinem Wunsch zu einer Rückkehr nach Barcelona Ausdruck verleihen solle. Die Neymar-Seite soll das zuerst für keine gute Idee gehalten haben, dann aber das Gerücht gestreut haben. Eine offizielle Erklärung wurde jedoch abgelehnt - um wiederum die Tür für einen möglichen Wechsel zu Real Madrid weiter offen zu halten.

Real hatte laut "Le Parisien" jedoch nie echtes Interesse an einer Verpflichtung gehabt, die Verhandlungen waren mehr als Störfeuer für Barcelona gedacht. Real will lieber im kommenden Sommer angreifen – und zwar bei Neymars Teamkollegen Kylian Mbappé.

Am 13. August kam es zu einem Treffen in Paris zwischen PSG und Barcelona. Das erste - und wohl einzige - konkrete Verhandlungsgespräch zur Causa. Das Angebot der Katalanen: Philippe Coutinho plus ein geringer Betrag oder wie es PSG ausdrückte: "Sie kamen praktisch mit leeren Händen." PSG lehnte ab. Rund eine Woche später wechselte Coutinho zum FC Bayern.

Pikant: "Le Parisien" berichtet, dass ein Transfer praktisch zu keinem Zeitpunkt kurz bevorstand: "PSG weiß seit Langem, dass Barca das nötige Geld nicht aufbringen kann. Kein Verein hätte den Preis, den Paris aufgerufen hat, bezahlen können."

Für Neymar wird es nächste Saison nicht einfach werden. Er hat sich bei vielen Parteien unbeliebt gemacht.

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