Wirbel um Studie

Schiris diskriminieren wegen Sprache

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Sprachunterschiede können sich im Fußball negativ auswirken.

Sprachliche Diskriminierung ist auch im Schweizer Fußball ein Thema: Spielen zwei Mannschaften aus unterschiedlichen Sprachgebieten gegeneinander, kann es eine Rolle spielen, welche Sprache der Schiedsrichter spricht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Universität St. Gallen (HSG).

Die Studie "Rot-Jaune-Verde. Language an Favoritism: Evidence from Swiss Soccer" von Richard Faltings, Alex Krumer und Michael Lechner basiert auf umfangreichem Datenmaterial. Die Autoren verglichen die Daten von Fußballspielen der beiden höchsten Schweizer Ligen, die von der Saisons 2005/06 bis 2017/18 ausgetragen wurden.

Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Schiedsrichter den Mannschaften aus einem anderen Sprachgebiet deutlich mehr Sanktionen in Form von Gelben und Roten Karten zuwiesen, wie es in der Studie der School of Economics and Social Sciences (SEPS-HSG) heißt.

Daten von Fußballspielen wurden verglichen

Es sei davon auszugehen, dass dadurch das Ergebnis des Spiels beeinflusst wird: Der Punktunterschied zugunsten des Heimteams nimmt laut der Studie deutlich zu, wenn ein Schiedsrichter aus dem gleichen Sprachraum kommt.

"Wir haben uns für den Schweizer Fußball entschieden, weil es Mannschaften und Schiedsrichter aus drei verschiedenen Sprachräumen gibt", erklärt Sportökonom und Mitautor der Studie Alex Krumer. Sprachliche Diskriminierung sei eine Sorge der Schweizer Gesellschaft im Allgemeinen und des Schweizer Fußball im Besonderen.

Es sei wichtig, dass den Fußballbehörden das Problem bewusst sei und sie die Schiedsrichter entsprechend schulten. Eine kurzfristige Lösung könnte sein, die Zuweisung von Schiedsrichtern aus dem gleichen Sprachgebiet wie eines der beiden Teams zu vermeiden, sagt Krumer.

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