Claudio Pizarro

Bremen-Oldie hofft auf ewigen Tor-Rekord

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Torschütze mit 40 Jahren und 136 Tagen - Kohfeldt: 'Der Typ ist der Wahnsinn'.

Claudio Pizarro ist seit Samstag mit 40 Jahren und 136 Tagen der älteste Torschütze überhaupt in der deutschen Fußball-Bundesliga. Der Stürmer-Routinier rettete Werder Bremen mit einem zweimal abgefälschten Freistoß in der 96. Minute ein 1:1-Remis bei Hertha BSC. "Ich hoffe, er bleibt", sagte der Peruaner zu seinem Rekord. Pizarro hält bei 195 Ligatoren, wettbewerbsübergreifend traf er 277 Mal.

"So ein Tor habe ich in meiner Karriere noch nicht geschossen", betonte Pizarro nach dem glücklichen Treffer, bei dem ÖFB-Teamspieler Valentino Lazaro den Ball als letzter Berliner ins eigene Tor lenkte. Laut Coach Florian Kohfeldt sei es nicht abgesprochen gewesen, dass Pizarro den Freistoß schieße. Der hatte nach eigenen Angaben mit Max Kruse einen Plan ausgetüftelt. "Wir haben entschieden, unter der Mauer durchzuschießen, weil sie meist hochspringt. Das hat geklappt", erläuterte der Bremen-Angreifer. Dadurch wurde die Führung der Berliner durch Davie Selke (25.) egalisiert.

"Der Typ ist der Wahnsinn", sagte Kohfeldt. Für gewisse Momente sei er "noch immer ein unfassbarer Spieler". Welches Geheimnis dahinter steckt, wollten natürlich alle von Pizarro wissen. "Ganz normal" trainieren, auf die Ernährung achten und versuchen, "immer glücklich zu sein", zählte der Rekordmann als seine Jungbrunnen auf. "Ich habe nie im Leben erwartet, dass ich so einen Rekord haben werde. Aber ich habe immer noch Lust, Fußball zu spielen, und genieße jeden Moment - und natürlich auch die Tore."

Ob er auch nächste Saison seinen Altersrekord weiter aufstocken kann, weiß Pizarro noch nicht. "Mein Kopf sagt: Natürlich. Aber ich muss jede Woche warten, was mein Körper sagt", bemerkte der Stürmer. Mit einer Entscheidung werde er noch "bis zum Ende der Saison warten", verriet Pizarro. Sein Team ist 2019 weiter unbesiegt und Liga-Zehnter. Die Hertha liegt einen Zähler davor auf Platz neun und ließ im Europacup-Rennen leichtfertig Punkte liegen.

"Wenige Sekunden vor Schluss durch so ein Freistoßtor den Ausgleich zu kassieren, ist bitter. Da hätten wir Eier oder auch das Gesicht hinhalten müssen - Hauptsache, wir kriegen da kein Tor", sagte Lazaro. "Das ärgert mich persönlich extrem, durch so eine Uncleverness zwei Punkte herzuschenken". Ein Heimsieg wäre auf jeden Fall verdient gewesen. "Aber so ist der Fußball", so der 22-jährige Steirer.

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