Fans und Mitarbeiter sind 'angewidert'

Liverpool erntet heftigen Shitstorm wegen Kurzarbeit

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Der FC Liverpool schickt seine Angestellten in Kurzarbeit und beantragt Hilfe vom Staat. Ein Schritt, der bei den Klub-Legenden und Fans gar nicht gut ankommt.

Für den Schritt, die Mitarbeiter des FC Liverpool in Kurzarbeit zu schicken ernteten Klopp und Co. einen heftigen Shitstorm. Denn: Das Hilfsprogramm der Regierung sei für kleine Geschäfte und Klubs gedacht, die in ihrer Existenz bedroht sind. Nicht vorrangig für einen Spitzenklub, der über 40 Millionen Euro Gewinn im Jahr macht.

Der deutsche Didi Hamann, der lange Jahre für den FC Liverpool aktiv war, sei "erstaunt", dass die "Reds" diese Maßnahme der Regierung in Anspruch nimmt. "Das widerspricht der Moral und den Werten dieses Klubs, wie ich sie kennengelernt habe.", so Hamann weiter.

Selbst ein betroffener Mitarbeiter des Premier League Spitzenreiter meldet sich gegenüber "BBC" zu Wort: "Der Klub nennt seine Mitarbeiter "Familie". Ich fühle mich nicht wie ein Familienmitglied!" Er sei schwer "enttäuscht" von seinem Klub, der Millionen umsetze – und nun das Programm missbrauche.

"Armselig und "angewidert"

Jamie Carragher, ebenso Liverpool-Legende, bezeichnet das Vorgehen gar als "armselig" und meint: "Jürgen Klopp hat zu Beginn dieser Pandemie Mitgefühl mit allen gezeigt, jetzt ist all dieser Respekt und das Wohlwollen verloren gegangen. Stan Collymore, der in den 90ern 63 Spiele für die "Reds" absolvierte, sagt: "Ich kenne keinen Liverpool-Fan, der etwas anderes als angewidert wäre."

Wo bleibt Liverpools Vorbildfunktion? Vor einer Woche erwärmte Klopp noch zahlreiche Herzen, als er von seinen Tränen angesichts der Aufopferungsbereitschaft vieler Helfer sprach. An der Spitze einer Bewegung von Premier-League-Stars, die finanzielle Hilfe organisiert, steht sogar Liverpool-Kapitän Jordan Henderson.

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