Foul und Spott

Neymar-Drama: 'Soll nicht heulend daherkommen'

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Sorge bei Paris Saint-Germain um verletzten Star Neymar.

Für Brasiliens Fußball-Star Neymar beginnt nach einer neuerlichen Fußverletzung ein Wettlauf mit der Zeit. Drei Wochen vor Paris Saint Germains Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Manchester United ist sein Mitwirken ungewiss. Die medizinische Abteilung diagnostizierte nach dem Cup-Spiel gegen Racing Straßburg "eine Wiederkehr der schmerzhaften Verletzung am fünften Mittelfußknochen".

Neymar musste beim 2:0 von PSG am Mittwochabend mit schmerzverzerrtem Gesicht und Tränen in den Augen vorzeitig vom Feld. Die Behandlung hänge vom Verlauf der nächsten Tage ab. Im vergangenen Jahr hatte Neymar vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen den späteren Sieger Real Madrid einen Haarriss im rechten Mittelfuß erlitten. Der Stürmer musste operiert werden und fiel für den Rest der Saison aus. Bei der WM konnte er dann wieder spielen.

Paris-Trainer Thomas Tuchel war bedient. "Der Arzt ist besorgt, Ney auch, weil es der gleiche Fuß, die gleiche Stelle ist", sagte der Deutsche am Mittwoch. Umso größer war die Verärgerung bei Tuchel, nachdem er die Kommentare seines Straßburger Trainerkollegen Thierry Laurey gehört hatte. "Ich habe von meinen Spielern nicht verlangt, dass sie ihn treten. Aber ich kann verstehen, dass einmal der Punkt kommt, wenn meine Spieler genug haben, wenn man sie verspottet", sagte Laurey.

Vor seiner Blessur war Neymar einige Male gefoult worden. Er düpierte danach bei einem Fersentrick gleich mehrere Straßburg-Spieler. "Das ist sein Stil, aber dann soll er sich auch nicht beschweren, wenn er gefoult wird", sagte Racing-Profi Anthony Goncalves. "Er ist ein großartiger Spieler, ich respektiere ihn. Er kann Spaß haben, aber soll danach nicht heulend daherkommen", meinte Goncalves weiter.

Tuchel kritisierte den Schiedsrichter, seinen Star nicht ausreichend vor den Attacken der Gegenspieler geschützt zu haben. "Es hat damit geendet, dass er sich den Fuß verdreht hat", erklärte er. Mit dem Neymar-Aus haben sich die Personalsorgen bei PSG verschärft. Denn auch der Italiener Marco Verratti droht gegen Manchester United wegen einer Knöchelverletzung auszufallen. Damit herrscht im defensiven Mittelfeld akute Not, da Adrien Rabiot auf Geheiß der Clubführung nicht mehr spielen soll. Der Mittelfeldspieler hatte sich geweigert, seinen Vertrag zu verlängern. Das Hinspiel gegen ManUnited im Old Trafford findet am 12. Februar statt.

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