Eis, Streik & Trikots

Ronaldo-Mania nimmt bizarre Züge an

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Turin steht vor der geplanten Mega-Präsentation von Cristiano Ronaldo kopf.

Die schwarz-weiße Cristiano-Ronaldo-Show kann starten. Fest steht: Ronaldo bleibt CR7. Der Weltfußballer wird nach seinem Wechsel von Real Madrid zu Juventus Turin auch bei seinem neuen Klub die Rückennummer 7 behalten. Juan Cuadrado, der beim italienischen Fußballmeister bisher diese Nummer hatte, trat sie dem Portugiesen ab.

"Es ist segensreicher zu geben als zu nehmen", betonte Cuadrado. Der Kolumbianer hieß Ronaldo in den sozialen Netzwerken mit einem Foto willkommen, auf dem er ein Juve-Trikot mit dem Namen Ronaldo und der Rückennummer 7 präsentierte. Für Ronaldo ist das Kürzel CR7, das sich aus seinen Initialen und der Rückennummer zusammensetzt, ein wichtiges Markenzeichen, mit dem er bedeutende Umsätze erzielt.

Schon am ersten Verkaufstag sollen alle Ronaldo-Trikots in den Juve-Fanshops ausverkauft gewesen sein. Es gab lange Schlangen vor den Shops in Turin und Mailand, der Online-Shop des Vereins brach teilweise zusammen. Bis zum Ende des Jahres sollen insgesamt 3 Mio. Stück verkauft werden. Die Euphorie In Italien nimmt teils bizarre Züge an. Dass die Trikots weggehen wie warme Semmeln, war zu erwarten, aber mittlerweile gibt es in den Turiner Eissalons sogar Ronaldo-Eis zu kaufen.  Der Klub hat zusätzlich schon jetzt 1 Mio. mehr Fans in sozialen Netzwerken.

Ronaldo-Mania nimmt bizarre Züge an
© APA

Ronaldo-Trikots als Verkaufsschlager

Am Sonntag soll der 33-jährige Superstar seinen Griechenland-Urlaub unterbrechen, um nach Turin zu reisen. Nach dem Medizin-Check plant Juventus am Montagabend eine Mega-Präsentation im Stadion. Bis Ende Juli darf der 112-Mio.-Mann seinen Urlaub anschließend fortsetzen. Aufgrund von Sicherheitsbedenken und des enormen Interesses kann sich der Termin allerdings noch verschieben.

Juventus muss Spieler abgeben

Und es ist nicht alles eitel Wonne: Der Millionentransfer sorgt für Unruhe beim Fiat-Chrysler-Konzern. Der Gewerkschaftsbund USB bestätigte, die Arbeiter des Werks im süditalienischen Melfi zum Streik aufgerufen zu haben - wegen der 100 Millionen Euro Ablösesumme. Es sei nicht hinnehmbar, dass die Konzernleitung "riesige Opfer von den Arbeitern verlangt" und gleichzeitig so viel Geld für einen Fußballspieler ausgebe, erklärte die Gewerkschaft.

Tatsächlich geistert die Frage, wie Juventus den Transfer finanzieren will, durch ganz Italien. Nach Medienberechnungen werden der Klub und sein Eigentümer, Fiat-Chef Andrea Agnelli, für das gesamte Ronaldo-"Paket" zwischen 340 und 400 Millionen Euro hinblättern müssen. Der Transfer kostet der "Alten Dame" laut eigenen Angaben insgesamt 112 Millionen. Dazu komme das Netto-Salär des Portugiesen von insgesamt 120 Mio. für die kommenden vier Spielzeiten samt Steuern und Abgaben.

In Italien verdichten sich daher die Gerüchte über einen möglichen Verkauf anderer Juve-Stars. So sollen unter anderem die argentinischen Offensivspieler Paulo Dybala und Gonzalo Higuain zu haben sein. Für Dybala soll Liverpool 90 Mio. Euro bieten, berichtete die Zeitung "Tuttosport" am Mittwoch online. 30 Mio. für den Ronaldo-Transfer sollen laut Medienberichten aus den Kassen der Firma Fiat kommen, der Portugiese im Gegenzug dafür zur Werbefigur der Automarke werden.

Die Aktien von Juventus gaben am Mittwochvormittag wegen Gewinnmitnahmen jedenfalls um sechs Prozent nach. Von 28. Juni, als die ersten Gerüchte über eine mögliche Ronaldo-Verpflichtung aufgetaucht waren, bis zur offiziellen Bekanntgabe am Dienstagabend hatten die an der Mailänder Börse gehandelten Titel um 37,7 Prozent an Wert zugelegt.

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