Ernüchterung

Dragovic nach Blamage 'einfach sauer'

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Ernüchterung beim ÖFB-Team: 'Wir sind am Boden der Realität angekommen'

Drei Tage nach dem fixierten Start bei der EURO 2020 und rund zweieinhalb Tage nach der darauf folgenden Party ist bei der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft wieder Ernüchterung eingekehrt. Das 0:1 am Dienstag in Riga gegen Gruppe-G-Schlusslicht Lettland bedeutete zum Jahresabschluss einen schweren Dämpfer, für den die Teamspieler keine richtige Erklärung fanden.
 

"Einfach sauer"

Auch wenn der Rasen in schlechtem Zustand und die ÖFB-Anfangself im Vergleich zum 2:1 gegen Nordmazedonien an neun Positionen verändert war - als Ausrede dürfe man das nicht gelten lassen, betonte Aleksandar Dragovic. "Ich bin einfach sauer darüber, wie wir aufgetreten sind. Wir haben die Bälle viel zu schnell verloren, keine zweiten Bälle gehabt, zu wenig Einsatz gezeigt."
 
Der Sieg der Letten sei verdient gewesen. "Wir haben von der ersten Minute an nichts von dem auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben. Wir sind am Boden der Realität angekommen. Mit 80, 90 Prozent verliert man auch gegen Lettland", meinte Dragovic.
 

sachliche Analsyse

Der Innenverteidiger war neben Julian Baumgartlinger der einzige ÖFB-Kicker, der auch gegen Nordmazedonien begonnen hatte. Von seinen neun neuen Mitspielern konnte kein einziger wirklich überzeugen. "Aber jeder kann einmal einen schlechten Tag haben. Ronaldo und Messi spielen auch nicht immer gut. Natürlich wissen wir, dass heute keiner die Leistung gebracht hat, aber bis zur EM sind es noch ein paar Monate, da müssen wir uns steigern."
 
Kapitän Baumgartlinger war um die richtige Einordnung des verpatzten Auftritts bemüht. "Man darf die Niederlage nicht wegwischen und sagen, dass sie wurscht ist, man muss aber auch die Umstände sehen", erklärte der Salzburger mit Hinweis auf die zahlreichen Umstellungen und die schwierigen Platzverhältnisse. "Ich hoffe, dass es jetzt nicht einen negativen Touch für 2020 gibt."
 
Der Mittelfeldspieler hat bereits seine Vorstellungen darüber, wie man ein negatives EURO-Abschneiden wie 2016 in Frankreich vermeiden könnte "Was die unmittelbare EM-Vorbereitung, den Umgang in dieser Zeit untereinander und das Programm angeht, hat man gewisse Dinge, die sich eingebrannt haben, die man besser machen will", sagte Baumgartlinger, ohne Details zu nennen.
 

Optimismus

Zunächst einmal müsse man das 0:1 gegen Lettland seriös analysieren. "Das war von vorne bis hinten nicht gut", gab der Leverkusen-Profi zu. Baumgartlinger rechnet schon beim nächsten Lehrgang im März mit einer Verbesserung. "Dann treffen wir uns in voller Mannstärke und werden fokussiert in die EM-Vorbereitung starten."
 
Auch Stefan Ilsanker, so wie Baumgartlinger und Dragovic schon bei der EM 2016 dabei, blickte positiv in die Zukunft. "Wir werden uns steigern und Richtung EURO ein paar Gänge hochschalten", versprach der Leipzig-Legionär.
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