Druck von Leclerc zu groß

Ferrari-Abschied? Vettel klopfte schon bei Red Bull an

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Ausgerechnet Red-Bull-Berater Helmut Marko sorgt nun für Aufsehen und heizt die Gerüchte um einen möglichen Abschied Vettels von Ferrari an.

Sebastian Vettel hat eine schwierige Saison hinter sich. Das Duell gegen seinen Stallrivalen Charles Leclerc und damit den Status als Nummer eins verlor er am Ende doch deutlich, obwohl der Monegasse sein erstes Jahr für Ferrari bestritt. Leclerc holte mehr Siege, mehr Pole Positions, Podiumsplätze und Punkte als der 32.jährige Deutsche.

Während Vettels Vertrag Ende 2020 ausläuft, erhielt der 22-jährige Leclerc im Dezember einen neuen Kontrakt bis 2024. Das ist ein immenser Vertrauensbeweis, wenn man bedenkt, dass Ferrari in der Vergangenheit selbst seinen erfolgreichsten Fahrern selten so lange ausgelegte Verträge gab.

Noch ausständig ist die Entscheidung, ob auch Vettel weiter für die Scuderia fahren dürfen wird. Doch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto machte schon deutlich, dass der frühere Red-Bull-Pilot die bevorzugte Option sei. "Seb ist unsere erste Wahl im Moment", erklärte der Italiener, der auch die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt. Es gebe laufend Gespräche, die während der Saison fortgesetzt würden.

Vettel suchte Gespräch mit Helmut Marko

Doch nun sorgt ausgerechnet Red-Bull-Berater Helmut Marko für Wirbel. In einem Interview mit Sport1 erzählt der Steirer, dass Vettel bereits wieder an die Türen von Red Bull Racing angeklopft habe. "Sebastian fühlte vor, ob es 2021 eine Rückkehr zu uns geben könnte", so Marko. Allerdings fiel seine Antwort wohl nicht so aus, wie sich Vettel dies vielleicht erhofft hätte, denn es folgte eine Abfuhr. "Das aber geht von unserer Seite aus nicht. Sebastian hat als viermaliger Weltmeister bestimmte finanzielle Forderungen. Da wir aber mit Max Verstappen einen längerfristigen Vertrag gemacht haben, der nicht gerade billig war, wollen wir uns ein zweites finanzielles Schwergewicht nicht leisten. Das ist leider so", sagte Helmut Marko weiter.

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© AFP/APA
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Ferrari präsentierte SF1000 mit Pomp und Pathos

Als erstes der Topteams hat Ferrari seinen neuen Formel-1-Wagen enthüllt. Der SF1000 wurde am Dienstag in einer pompösen Show mit Orchestermusik, einem Chor und Tanzeinlagen im Theater Romolo Valli in Reggio Emilia vorgestellt. "Ich mag ihn sehr", sagte Vettel. Der Name deutet auf den 1.000. Grand Prix von Ferrari in der Formel 1 hin, der in diesem Jahr stattfinden wird.

Der pathetischen Präsentation zum Trotz gleicht das Auto dem Vorjahrsmodell SF90 fast exakt. Unter der Haube gebe es aber große Unterschiede, versicherten die Protagonisten. "Wir haben an allen Komponenten gearbeitet", erklärte Teamchef Mattia Binotto. "Einige der Konzepte sind sehr extrem." Insgesamt habe man darauf geachtet, das Auto in Hoffnung auf aerodynamische Vorteile schlanker zu bauen.

"Er ist auch ein bisschen mehr rot als im Vorjahr", meinte der viermalige Weltmeister Vettel. "Ich kann es nicht erwarten, ihn endlich zu fahren", sagte der 32-Jährige, dessen Vertrag bei Ferrari Ende dieses Jahres ausläuft. Vettel steht unter Druck, da er von seinem Teamkollegen Leclerc schon im Vorjahr teilweise klar in den Schatten gestellt wurde. Der 22-Jährige aus Monaco gilt neben Red Bulls Max Verstappen als Mann der Zukunft in der Formel 1.
 

Mitte März ist Start in Melbourne

Die Gegenwart beginnt für alle Teams mit den ersten Testfahrten in Barcelona, die am 19. Februar in Montmelo nahe Barcelona starten. Die erstmals mit 22 Rennen ausgetragene Weltmeisterschaft beginnt dann am 15. März mit dem Grand Prix von Australien in Melbourne.

Für Ferrari wird es Zeit. Die Italiener wurden letztmals 2007 Fahrerweltmeister, ihre bisher letzte Konstrukteurs-WM holten sie im Jahr darauf. "Wir sind alle auf ein Ziel konzentriert, und das ist zu siegen", sagte Ferrari-Präsident Louis Camilleri in dem voll besetzten Theater, in dem auch Michael Schumachers Sohn Mick Platz fand.

Das Jubiläumsrennen von Ferrari wird am 14. Juni dieses Jahres beim Grand Prix von Kanada in Montreal über die Bühne gehen. Das allerdings nur, wenn es nicht zu Verschiebungen kommt. Wegen des Coronavirus könnte das China-Rennen in Shanghai (geplant am 19. April) erst am Ende des Jahres ausgetragen werden.
 

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