Vettel-Eklat bei Bullen

Lauda: "Vettel wird auch 2015 nix gewinnen"

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Die Wahrheit über das Vettel-Ende bei Red Bull.

Es ist die wohl größte Pleite für seit Jahren: Der 4-fach-Weltmeister Sebastian Vettel schmeißt nach 15 Jahren und 38 Siegen im Dosen-Stall hin. „Meine Entscheidung ist nicht über Nacht gefallen. Von Red Bull wegzugehen ist wie von zuhause auszuziehen. Es ist viel zusammengekommen“. Fakt ist: Vettel reichte es.

Fehlende Siege
Ein Auto, mit dem er nicht zurande kam. Und – so seine Sicht der Dinge – viel entscheidender: der fehlende Respekt vonseiten Red Bulls ihm gegenüber. Es ist eine der schmutzigsten Scheidungen der F1-Geschichte. Letzter Auslöser: Ein mehr als emotionales ­Telefonat zwischen Mateschitz und Vettel Freitagabend. Ein Bullen-Insider: „Mateschitz hatte einfach die Lust an Vettel verloren und dieser wollte sich das nicht mehr anhören.“

Schlussstrich
Schon im Sommer schimpfte Vettel über sein Auto: „eine Gurke“. Im Gegenzug attackierte Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko den Weltmeister: „Sebastian hat sich über das schlechte Auto beschwert, weil bei ihm alles perfekt sein muss. Aber wenn man das Auto nicht in den Griff bekommt, muss man beim Fahrer ansetzen. Sebastian muss seinen Fahrstil ändern.“ Vettel musste erkennen: Wer bei Red Bull nicht funktioniert, fliegt – oder geht von selbst …

Lauda: "Vettel wird auch 2015 nix gewinnen"

ÖSTERREICH: Kommt Vettels Abschied bei Red Bull für Sie überraschend?
Niki Lauda: Ja – zumindest der Zeitpunkt der Bekanntgabe. Damit hat hier in Suzuka keiner gerechnet. Vettel hat offenbar am Samstag um halb neun am Abend zum Team gesagt, dass er geht. Ohne Vorwarnung. Ich habe wie alle anderen erst in der Früh davon erfahren.

ÖSTERREICH: Ist der Abgang Vettel gegenüber okay?
Lauda: Da stellt sich für mich nur eine Frage: Hat er es Didi Mateschitz vorher gesagt? Wenn er das getan hat, ist alles in Ordnung.

ÖSTERREICH: Aber mit Motorsportchef Marko hatte Vettel doch ein enges Verhältnis …
Lauda: Wie man jetzt sieht, hatte er das offenbar nicht.

ÖSTERREICH: Ist das mit ein Grund für den Abgang?
Lauda: Es hat einfach nicht mehr gepasst – und Vettel sucht eine neue Motivation.

ÖSTERREICH: Was bedeutet der Coup für die Formel 1?
Lauda: Dass Ferrari nach Jahren der Krise einen unglaublichen Neubeginn schafft. Das ist Schumacher-artig. Jetzt haben sie einen Neuen, einen viermaligen Weltmeister, zu dem die Mechaniker und alle aufschauen.

ÖSTERREICH: Wann wird Ferrari alles offiziell machen?
Lauda: Ich versteh nicht, ­warum sie zu blöd waren, ­sofort zu reagieren. Als sie von der Red-Bull-Pressekonferenz überrascht wurden, hätten sie gleich sagen müssen: Vettel kommt zu uns!

ÖSTERREICH: Fährt Vettel im Ferrari gleich um die WM mit?
Lauda: Sicher nicht. Die werden länger brauchen, bis das Auto wieder geht.

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