Neues Reglement: Tankverbot und 25 Punkte für Sieg

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Es ist kein radikaler Einschnitt im technischen Bereich, wie er im vergangenen Jahr erfolgt ist. Dennoch bringt auch die WM-Saison 2010 einige erhebliche Veränderungen im Reglement der Formel 1. Dabei stechen vor allem das umgestaltete Punktesystem, in dem ein Grand-Prix-Sieg in Zukunft mit 25 statt bisher zehn Zähler belohnt wird, sowie das Tankverbot während des Rennens ins Auge.

Hier ein Überblick über die wichtigsten Regeländerungen:

- Punktesystem: Aufgrund des von 20 auf 26 Autos gewachsenen Fahrerfeldes, hat der Automobil-Weltverband FIA das Punktesystem ausgeweitet. Statt bisher acht erhalten zehn Piloten WM-Punkte, Siege wurden aufgewertet. Das soll durch mehr Risikobereitschaft für Spannung sorgen. Ein Sieg wird künftig mit 25, Rang zwei mit 18 und Rang drei mit 15 Zählern belohnt. Dahinter wird von Rang vier bis zehn nach dem Schlüssel 12-10-8-6-4-2-1 verteilt. Bisher hatte die Wertung 10-8-6-5-4-3-2-1 ab Platz eins gegolten.

- Tankverbot: Während des Rennens darf nicht mehr nachgetankt werden. Das bedeutet eine erhebliche Änderung des Fahrverhaltens, weil jeder Pilot mit etwa 215 bis 230 Liter Sprit an Bord (ca. 160 bis 170 kg) starten muss. Das unterscheidet sich je nach Benzinverbrauch von Motor und Strecke. Bei Boxenstopps sind nur noch Reifenwechsel erlaubt bzw. vorgeschrieben. Deren Ausführung musste im Winter besonders trainiert werden, weil bisher vor allem das Nachtanken für die Verweildauer verantwortlich gewesen war.

- Qualifying: Es bleibt beim K.o.-System. Allerdings scheiden wegen des größeren Starterfeldes in den ersten beiden Runden jeweils die acht langsamsten Piloten aus. So kommt es wie gewohnt zum Finale der Top Ten. Dort muss nicht mehr wie bisher mit der Spritmenge wie beim Rennstart gefahren werden, sondern die Teams können frei entscheiden. Die Top Ten müssen allerdings beim Grand Prix mit dem Reifensatz starten, mit dem sie ihre jeweils beste Qualifying-Runde gedreht hatten, also mit gebrauchten Reifen.

- Reifen: Vorderreifen sind nur noch 245 statt bisher 270 Millimeter breit, Hinterreifen härter konstruiert. Bridgestone veränderte zudem die Mischungen, sodass die Pneus schneller ihre Betriebstemperatur erreichen. Die Fahrer dürfen am Rennwochenende nur noch elf statt bisher 14 Sätze Trockenreifen benutzen - sechs der härteren und fünf der weicheren Mischung. Nach dem ersten Training am Freitagvormittag muss ein härterer Satz zurückgegeben werden, am Freitagnachmittag je ein harter und ein weicher. Damit sollen alle Teams in sämtlichen Sessions zum Fahren animiert werden.

Die weichere Mischung ist weiterhin mit einem grünen Streifen gekennzeichnet. Im Rennen müssen, sofern es nicht zum Regenrennen erklärt wird, beide Mischungen zumindest einmal verwendet werden.

- Aerodynamik: Kaum Veränderungen, lediglich die Radkappen vorne und hinten wurden verboten.

- Gewicht: Das Mindestgewicht erhöht sich von 605 auf 620 Kilogramm. Das Gewicht vor Rennbeginn, das die Spritmengen impliziert hatte, muss nach dem Qualifying durch den Wegfall des Nachtankens nicht mehr angegeben werden.

- Testfahrten: Vor der Saison darf ein Team pro Auto maximal 15 Tage lang testen. Nach der WM sind drei weitere Testtage erlaubt - allerdings nur mit Piloten, die in ihrer Karriere noch keinen Grand Prix gefahren sind. Während der Saison sind Testfahrten prinzipiell verboten, die Rennställe müssen sich auf Simulationen beschränken.

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