Machtdemonstration

Red Bull lässt Konkurrenz alt aussehen

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Doppelsieg in Spanien nur durch Bremsdeffekt Vettels verhindert.

Die WM-Wertung spiegelt es noch nicht wieder, doch der Grand Prix von Spanien hat es deutlich gezeigt: Red Bull ist das Team, dass es in der Formel-1-WM zu schlagen gilt. Die technische Überlegenheit des RB6 macht Jungstar Sebastian Vettel und wohl auch Spanien-Sieger Mark Webber zu den WM-Favoriten. Auch kommendes Wochenende beim Klassiker in Monte Carlo können sich die Bullen nur selbst schlagen, meinen viele Experten.

Favorit auch für Monaco
"Sie sind auf jeder Strecke die Schnellsten - auch in Monaco", meinte Österreichs Formel-1-Legende Niki Lauda. "Vielleicht ist der Zeitunterschied dort nicht so groß, aber der Red Bull geht nicht nur in den schnellen, sondern auch in den langsamen Kurven gut." Genau daran hatte das österreichisch-englische Team - neben dem Topspeed - in der Winterpause gearbeitet.

"Sieg mit Leichtigkeit"
Auf aerodynamisch anspruchsvollen Kursen ist die Konkurrenz sowieso chancenlos. Das hat Webber am Wochenende eindrucksvoll bewiesen. "Es war ein Sieg mit Leichtigkeit", schrieb das spanische Sportblatt "Marca". Lokalmatador Fernando Alonso verlor als Zweiter im Ferrari mehr als 24 Sekunden. "Mit seiner Zauberkunst macht Alonso die WM aber noch spannend", meinte die Zeitung.

Vettel nach Platz 3 enttäuscht
Ein kleiner Rückschlag war Platz drei nämlich für Vettel. Ein verpatzter Boxenstopp und Bremsprobleme hatten ihn zurückgeworfen. "Es sind viele Dinge in die Hose gegangen. Wir müssen konstanter werden, damit wir bis Jahresende ganz vorne dabei sein können", forderte der 22-jährige Deutsche, auf den sich die WM-Hoffnungen von Red Bull bisher konzentriert hatten.

Achtung auf Webber
"Wer geglaubt hatte, Mark Webber sei nur eine Nummer zwei hinter dem allmächtigen Sebastian Vettel, wurde eines Besseren belehrt", betonte die Zeitung "El Pais". Der Australier ist der große Gewinner des Wochenendes, richtete seine Augen aber bereits auf das nächste Ziel - den Sieg in Monaco. "Es ist ein ganz spezieller Grand Prix. Jeder will dort gewinnen", versicherte Webber.

In der derzeitigen Form ist er in der besten Position dafür. "Wir haben uns im Vergleich zum Vorjahr noch einmal in vielen Bereichen verbessert. Daher können wir auch in Monaco sehr, sehr schnell sein", versprach Teamchef Christian Horner. Im Qualifying waren die Bullen in dieser Saison überhaupt noch nicht zu biegen - die halbe Miete in den Straßenschluchten des Fürstentums.

Schlafloses Spitzenteam
Grund für die Überlegenheit ist nicht nur Design-Genie Adrian Newey, sondern auch ein unglaublich konsequent arbeitendes Team. "Es war astronomisch, wieviele Stunden sie investiert haben. Manche haben an diesem Wochenende keine fünf Stunden geschlafen", erinnerte Webber. "Gut, dass unser Team von Red Bull geführt wird, damit niemandem die Augen zugefallen sind."

In der WM-Wertung liegen die Bullen nach einigen Problemen in den ersten Rennen noch zurück. Vettel fehlen derzeit 10, Webber 17 Punkte auf Titelverteidiger und Spitzenreiter Jenson Button im McLaren. "Wenn alles normal läuft, Wetter und andere Einflüsse mitspielen, können sie sich nur selbst schlagen", meinte Lauda. Zu gut hat die Entwicklungsabteilung in Milton Keynes gearbeitet.

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