Nach Skandal-Rempler

Rossi tobt: Marquez zerstört den Sport

Teilen

Marquez brachte Rossi beim Argentinien-GP in der MotoGP zu Sturz und sorgt damit für Riesen-Wirbel. 

Italiens Motorrad-Superstar Valentino Rossi hat nach den chaotischen Vorfällen in Argentinien Weltmeister Marc Marquez vorgeworfen, den Sport zu zerstören. Der Spanier fahre extrem gefährlich und zeige keinen Respekt für seine Rivalen, sagte der neunfache Weltmeister nach dem von Cal Crutchlow (GBR) gewonnenen Rennen.
 
Marquez hatte sich über das ganze Wochenende wieder einmal von der aggressiven Seite gezeigt. Im Rennen rempelte der Honda-Fahrer dann auch Rossi auf dessen Yamaha von der Piste, nachdem er schon wegen seines Verhaltens am Start eine Boxendurchfahrtstrafe ausgefasst hatte. Rossi beendet das Rennen als 19. und damit kurioser Weise einen Platz hinter Marquez, dem man für die Kollision eine 30-Sekunden-Strafe aufgebrummt hatte.
 

Rossi: Das ist keine gute Situation

 
"Ich bin okay. Aber das ist insgesamt keine gute Situation", ärgerte sich Rossi. Marquez wurde nach dem Rennen der Zugang zur Yamaha-Garage verwehrt, weil dieser seine Entschuldigung offenbar mit einem Kamerateam im Schlepptau anbringen wollte. Rossi tat dies als PR-Aktion ab.
 
"Im Motorradsport können immer Fehler passieren. Beim Bremsen. Oder man berührt einen anderen Fahrer. Das ist Racing", stellte Rossi einerseits klar. "Aber von Freitag an hat Marquez das mit Maverick Vinales, Andrea Dovizioso und auch mit mir gemacht", warf der 39-Jährige Marquez absichtliches Fehlverhalten vor. So etwas erzeuge höchst gefährliche Situationen, vor allem wenn auch andere Piloten so agieren würden wie Marquez.
 

Rossi hofft auf Reaktion

 
Er habe deshalb auch mit Renndirektor Mike Webb gesprochen, berichtete Rossi. "Ich hoffe, es gibt eine Reaktion. Man muss da jetzt eingreifen. Wenn ich mit Marquez zusammen auf der Strecke bin, habe ich Angst", fand der 39-Jährige deutliche Worte. "Heute hatte ich schon Angst, als ich seinen Namen auf der Startliste sah."
 
Er hoffe nun auf eine Reaktion der Renndirektoren. "Wenn es so weitergeht, zerstört Marc unseren Sport. Bei 300 km/h musst du einfach Respekt für deine Gegner haben."
 

Marquez kontert Kritik

 
Marquez übernahm in einer Honda-Aussendung lediglich die Verantwortung für eine Hochgeschwindigkeits-Kollision mit Aleix Espargaro, dem jüngeren Bruder von KTM-Pilot Pol Espargaro. Der Vorfall mit Rossi hingegen sei den rutschigen Umständen geschuldet gewesen, so Marquez. "Ich bin auf's Nasse gekommen, die Bremsen haben blockiert. Ich habe alles versucht, den Kontakt mit ihm zu vermeiden", erwiderte der Spanier. "Nachdem er gestürzt ist, habe ich mich sofort entschuldigt."
 

Angespanntes Verhältnis

 
Das Verhältnis zwischen Rossi und Marquez ist schon längere Zeit vergiftet. 2015 war Rossi auf dem Weg zum zehnten Weltmeister-Titel, als ihm vorgeworfen wurde, Marquez in Sepang in einer Kurve mit einem Fußtritt von der Strecke befördert zu haben. Als WM-Führender musste Rossi deshalb trotz Einspruch beim CAS beim Finale in Valencia als Letzter starten, war gegen die spanische Armada machtlos und verlor am Ende trotz Platz vier den Titel an Marquez' Landsmann Jorge Lorenzo.
 
eitdem sprechen Marquez und Rossi kaum noch miteinander. Der Spanier gab in Argentinien immerhin zu: "Es war ein schwieriger Sonntag und sicher habe ich auch einige Fehler gemacht." Das hätte aber auch die Rennleitung, etwa am Start. Außerdem seien die äußeren Umstände schwierig gewesen. "Eines weiß ich ganz genau", beteuerte Marquez. "Noch nie in meiner Karriere habe ich einen anderen Fahrer absichtlich angerempelt."
 
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.