Bei Pressekonferenz

Seitenhieb: Vettel spottet über Hamilton

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Vettel und Hamilton waren zu Scherzen aufgelegt. Seitenhieb inklusive.

Die Formel-1-WM ist zugunsten von Lewis Hamilton entschieden, der Zweikampf mit Sebastian Vettel ist jedoch noch lange nicht vorbei. Der 20. und letzte Grand Prix des Jahres am Sonntag (14.00 Uhr im oe24-LIVE-Ticker) auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi dient den beiden Vierfach-Champions als Startrampe für den Wettlauf um Titel Nummer fünf in der nächsten Saison.

"Wir haben unsere Lektionen gelernt. Wir haben die richtigen Leute, wir haben alles, was wir brauchen", versichert Ferrari-Pilot Vettel bei der Pressekonferenz wohl auch an die Adresse des direkt neben ihm platzierten Mercedes-Rivalen. Er erklärt sogar: "Wenn wir den gleichen Schritt vorwärts machen wie in diesem Jahr, dann sollte es ein Spaziergang werden."

Ohnehin waren Vettel und Hamilton am Donnerstag bestens gelaunt, scherzten und unterhielten so die Journalisten. Auf die Frage, an welche Situation sich beide dieses Jahr erinnern, zögert der Brite. Sein Nachbar hingegen antwortet schlagfertig: "Sollen wir mit Baku anfangen, um das Eis zu brechen?" Beide lachen. "Wobei da hast du ja wenig gemacht", schiebt Vettel nach.

Als Hamilton über Auszeichnungen in der Königsklasse reden soll, sagt er mit einem Augenzwinkern: "Ich sollte den Preis für das Überholmanöver, die Persönlichkeit des Jahres und für Fair Play bekommen." Vettel: "Letzteren eher nicht." Ein Seitenhieb für den Eklat in Baku, als der Deutsche Hamilton während einer Safety-Car-Phase fast ins Heck fuhr, weil dieser auf die Bremsen stieg. Vettels Revanche: der nun allseits bekannte Rammstoß.

Mercedes bleibt weiter hungrig

Doch es dürfte etwas mehr als starke Worte benötigen, um Hamilton und Mercedes ins Wanken zu bringen. Zum vierten Mal in Serie räumten die Silberpfeile Fahrer- und Teamtitel ab, der Branchenführer behauptete sich trotz umfassenden Regelreformen. "Doch egal, was in unserem Trophäenschrank in der Fabrik steht - unser Fokus liegt stets auf dem nächsten Rennen und der nächsten Weltmeisterschaft", versprach Teamchef Toto Wolff.

Auf Selbstzufriedenheit und Nachlässigkeit bei Mercedes darf Ferrari beim nächsten Anlauf kaum hoffen. "Niemand ist perfekt, wir müssen alle an uns arbeiten, auch ich. Sonst wird das Ergebnis nächstes Jahr anders aussehen", so Hamilton, der bereits seit dem drittletzten Saisonlauf in Mexiko als Weltmeister feststeht.

Der Hunger nach mehr aber ist weiter groß - auch wenn es lediglich um die Zahl der Siege in Abu Dhabi geht. Vettel und Hamilton haben auf der Yas-Insel bislang je dreimal gewonnen. "Wir haben da ja unseren Kampf, jeder will immer vor dem anderen sein. Ich gehe hoch motiviert in dieses Wochenende", sagte Hamilton

"Finaler Schritt ist der härteste"

Für Vettel steht sogar noch die Vize-Weltmeisterschaft auf dem Spiel, die bei 22 Punkten Vorsprung auf Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas aber nahezu sicher scheint. Am Ende geht es dem 30-Jährigen ohnehin nicht um zweite Plätze. "Wir waren in diesem Jahr nah dran, aber nicht nah genug, als es zählte." Noch immer schmerzen die Pannen und Patzer, die ihn nach der Sommerpause den WM-Titel kosteten.

"Einige Lektionen waren offensichtlich, andere waren tiefer verborgen. Aber wir werden tief genug graben", sagte Vettel. Ferrari brenne auf die Revanche 2018. Eine kleine Warnung aber gab Vettel bei allem Optimismus seinem Team und den titelhungrigen Tifosi doch mit auf den Weg in die nahende Winterpause: "Der finale Schritt ist immer der härteste."

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