GP von Singapur

Vettel vor erstem WM-"Matchball" cool

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WM-Leader will auch in Singapur nicht mit angezogener Handbremse fahren.

Sebastian Vettel hat keinen Stress. Der Formel-1 - Weltmeister verspürt durch die Chance, bereits im Grand Prix von Singapur am Wochenende seinen zweiten WM-Titel perfekt zu machen, keinen zusätzlichen Druck. Mit 112 Punkten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Fernando Alonso ist der 24-jährige Deutsche sechs Rennen vor Schluss nur noch rechnerisch von der Spitze zu verdrängen.

Zeitpunkt für WM-Titel egal
Der Zeitpunkt der WM-Entscheidung spielt für den Saisondominator eine untergeordnete Rolle. "Ich fühle keinen zusätzlichen Druck, in einem bestimmten Rennen den Titel holen zu müssen", betonte Vettel am Donnerstag in einer Pressekonferenz in Singapur. Eine erfolgreiche Titelverteidigung sei vor Saisonstart das klare Ziel gewesen, daran habe sich nicht geändert. "Für uns ist es egal, wann wir die Meisterschaft holen. Wichtig ist, dass wir sie holen."

Keine Rechenspiele
Das Nachtrennen sei daher genauso wichtig wie jeder andere der 19 Saisonläufe. Auf Rechenspiele will sich Vettel nicht einlassen. "Würde, könnte, sollte - bis jetzt haben wir nichts gewonnen", erinnerte der achtfache Saisonsieger. "Wir werden fahren und unseren normalen Job machen. Wir wollen versuchen, das Beste herauszuholen. Zuerst müssen wir aber einmal die Zielflagge sehen."

Unglaubliche Saisonbilanz
Die hat Vettel bisher in allen 13 Rennen gesehen, ist dabei als Vierter nur einmal nicht auf dem Podest gelandet. Das ist auch für Singapur das Ziel. Im Vorjahr kam er nicht an Alonso vorbei, belegte Platz zwei. "Es ist schwierig, vorherzusagen, wer auf diesem Kurs stark sein wird", meinte Vettel. "Das Auto ist wichtig, aber auch der Fahrer kann einen großen Unterschied ausmachen."

Der Rechenschieber werde in seinem Hinterkopf jedenfalls nicht mitfahren - ebenso wenig wie im Vorjahr in Abu Dhabi, als er Alonso im letzten Rennen noch den Titel weggeschnappt hatte. "Die Situation erinnert mich ein bisschen an Abu Dhabi", erklärte Vettel. "Damals sind alle paar Minuten Leute mit Möglichkeiten gekommen, wie wer noch Weltmeister werden könnte. Unser Ziel ist es aber, das Resultat zu optimieren." Anders gesagt: Es ist der Sieg.

Keine angezogene Handbremse
"Es wäre falsch, mit angezogener Handbremse herumzufahren", versicherte Vettel. "Es wäre aber auch falsch, zu viel zu riskieren." Das gelte für Singapur wie für jedes andere Rennen. "Wenn eine Chance auf den Sieg da ist, wollen wir sie nützen. Das Risiko hängt immer von der Chance ab, die du hast", erinnerte der Weltmeister. "Wenn nicht, dann hat es keinen Sinn, etwas Dummes zu probieren."

Vettels Gelassenheit ist auch ein Produkt seines WM-Titels und mittlerweile 18 Grand-Prix-Siegen. "Klar machst du Fehler", sagte der Hesse. "Aber je weniger, desto besser." In dieser Saison hat er kaum einen gemacht. Der Straßenkurs in Singapur verzeiht auch keinen. "In einer gewissen Art und Weise ist es sogar härter als Monaco", meinte Vettel. "Es ist eines der besten Rennen der Saison." Für ihn könnte es sogar eines der besten der Karriere werden.

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