Rallye

Vierter WM-Titel für Loeb

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Sebastien Loeb nicht zu schlagen: Franzose fixiert vierten WM-Titel in Serie. Stohl beendet Saison als Gesamtneunter.

Im Schongang ist der Franzose Sebastien Loeb im Citroen C4 zu seinem vierten Titel nacheinander in der Rallye-Weltmeisterschaft gefahren. Dem 33-jährigen Titelverteidiger reichte beim WM-Finale in Wales ein dritter Platz hinter Mikko Hirvonen und Marcus Grönholm (beide FIN/Ford Focus), um die bisherige Titel-Bestmarke der Finnen Tommi Mäkinen (1996 bis 1999) und Juha Kankkunen (1986/1987/1991/1993) einzustellen. Grönholm geht nach seinem 150. WM-Start als Vizeweltmeister in Pension, der Wiener Manfred Stohl beendete die Rallye als Achter, die WM als Gesamtneunter und steht fürs kommende Jahr ohne Hauptsponsor und Team da.

Kampf bis zum Schluss
"Das ist für mich ein besonderer Titelgewinn, weil ich um ihn bis zum Schluss gekämpft habe", freute sich in Cardiff der Elsässer Loeb, der zuvor dreimal vorzeitig Weltmeister geworden war. "Ich habe mich bewusst aus dem Spitzenkampf herausgehalten und versucht, jedes Risiko zu vermeiden." Für Grönholm war auf der Insel der zweite Platz 15,2 Sekunden hinter seinem in diesem Jahr zum dritten Mal siegreichen Landsmann und Ford-Teampartner Hirvonen zu wenig, um das Titelwunder noch zu ermöglichen. "Ich hatte bis zum Schluss auf einen Fehler von Loeb gehofft, aber den Gefallen hat er mir nicht getan. Sebastien hat verdient die Weltmeisterschaft gewonnen", zollte der 30-fache Eventsieger und zweifache Champion dem neuen und alten Weltmeister Respekt. Die Marken-WM ging an Ford.

Grönholm knapp geschlagen
Am Ende hatte Loeb 116 Punkte auf dem Konto und damit vier mehr als Grönholm. Stohl wurde mit 13 Zählern Neunter, bei seinem vorläufig letzten WM-Start hatte er mit Copilotin Ilka Minor im Citroen Xsara noch einen Punkt geholt. Nach dem vierten Gesamtrang im Vorjahr waren die Erwartungen für die diesjährige WM höher gewesen.

Stohl enttäuscht
"Leider ist von Anfang an alles nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. In der zweiten Saisonhälfte war es dann auch sehr schwer, sich zu motivieren. Diese Saison hat enorm viel Kraft gekostet", sagte der 35-Jährige, der nach dem Ausstieg seines langjährigen Sponsors OMV trotzdem auf einen Start in der WM 2008 hofft. "Ich werde alles daran setzen, dass ich meine Karriere im nächsten Jahr fortführe." Die Fahrer des OMV Kronos Citroen WRT holten 2007 insgesamt 139.800 Euro für OMV Move & Help, dem Bildungsprogramm der OMV für 35.000 Kinder und Jugendliche in Kooperation mit SOS-Kinderdorf, Caritas und UNICEF.

Aigner im Reifenpech
Das Red-Bull-Team Andreas Aigner/Klaus Wicha (AUT/GER) war nach drei Reifenschäden am Schlusstag nicht ins Ziel gekommen, beendete die Rallye im Mitsubishi EVO IX dank SupeRally-System aber auf dem neunten Rang der PWRC-Wertung. "Fünf Reifenschäden in einer Rallye sind einfach zu viel. Irgendwie fehlte mir in Wales auch ein wenig das Glück. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich nicht zufrieden. Aber der Speed war in Ordnung. Schade, dass der unbelohnt blieb", sagte der Steirer Aigner.

Meilenstein
Loeb setzte mit dem vierten Titelgewinn - nur Mäkinen gewann wie er viermal in Folge - einen weiteren Meilenstein in seiner von Rekorden begleiteten Karriere. Mit 36 Erfolgen führt er die Siegerliste an. Auf seiner Siegerkarte der aktuellen WM-Schauplätze stehen nur noch Finnland und Wales als weiße Flecken. In diesem Jahr gewann er in Deutschland als erster Pilot die gleiche Rallye sechsmal in Folge. Vier Titel und alle mit der gleichen Automobilmarke - auch das ist ein Rekord. Seinen ersten Sieg hatte Loeb am 25. August 2002 in Trier gefeiert. Schnell hatte sich der einstige Asphaltspezialist zu einem Allrounder hochgearbeitet. Das schönste Geschenk zu seinem 36. Rekordsieg vor zwei Wochen in Irland machte ihm Ehefrau Severine, als sie am 19. November Tochter Valentine zur Welt brachte.

Sein vierter WM-Titel ist das Abschiedsgeschenk an seinen 62 Jahre alten Sportchef Guy Frequelin, der in Rente geht. Nach zwei Jahren verabschiedet sich auch die Michelin-Tochter BFGoodrich, die in diesem Jahr alle Werksteams mit Reifen ausrüstete, aus der WM. Den Zuspruch für die Lieferung der 2008 vorgeschriebenen Einheitsreifen für alle allradgetriebenen Fahrzeuge bekam der italienische Konkurrent Pirelli.

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