Rosberg-Nachfolge

Toto Wolff spricht sich gegen Kandidat aus

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Österreicher würde andere Lösung bevorzugen, lässt aber Hintertür offen.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff würde den als Erben für Nico Rosberg gehandelten Pascal Wehrlein gerne noch bei einem kleineren Formel-1-Rennstall reifen sehen. "Wenn ich eine Weihnachtswunschliste machen würde, dann würde ich mir bei ihm noch ein Jahr oder zwei Jahre wünschen in einem Mittelfeldteam", sagte er.

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Jedoch relativiert der Wiener in Anbetracht der sehr kniffligen Fahrer-Suche auch: "Die Weihnachtswunschliste ist für mich in diesem Jahr entfallen, insofern gilt es, einen guten Kompromiss zu finden und vielleicht, so wie Nico eine mutige Entscheidung getroffen hat, müssen auch wir eine mutige Entscheidung treffen."

Berger macht sich für Wehrlein stark

Wehrlein ist verfügbar, auf einem Leistungsstand mit Hamilton ist er aber bei weitem nicht. "Die erste Priorität ist die Performance des Fahrers, weil wir auch das System beibehalten wollen, zwei gleichberechtigte Fahrer zu haben, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen pushen, die um Rennsiege fighten, vielleicht um Meisterschaften. Diese Priorität ist weit vor allen anderen", sagte Wolff der Deutschen Presseagentur.

Für Landsmann Gerhard Berger steht außer Frage, dass der Nachfolger von Rosberg nur Wehrlein heißen kann. "In Wahrheit ist er der einzige logische Kandidat. Dieser Junge ist gut, daher ist das ein perfekter Moment, ihm eine Chance zu geben. Er ist genau dafür ausgebildet worden und man hat auf diese Karte gesetzt", sagte der Ex-Grand-Prix-Fahrer am Montagabend bei ServusTV.

Hintertürchen bei Doppel-Weltmeister?

Die Verhandlungen zwischen Mercedes und Sauber in Sachen Wehrlein seien weit fortgeschritten, stellte Wolff klar. "Ich hatte in den letzten Wochen gute Gespräche mit Sauber, das ist aber erst einmal auf Eis gelegt." Die Cockpit-Besetzung soll "in den nächsten Tagen" feststehen. Der Wiener erklärte noch einmal, dass er bei Fahrern, die wasserdichte Verträge haben, keine Abwerbeversuche starten werde.

Alonso
© Reuters

(c) Reuters

"Ja, wir respektieren die Verträge, die die Fahrer mit anderen Teams haben", sagte Wolff. Ferrari-Star Sebastian Vettel und der bei McLaren noch ein Jahr unter Vertrag stehende Fernando Alonso dürften damit nicht auf der Kandidatenliste sein. Allerdings hielt er sich ein Hintertürchen offen.

Auch Bottas wäre mögliche Option

"Natürlich kann es sein, dass man eine einvernehmliche Lösung mit einem anderen Team und einem anderen Fahrer findet, wo es für beide Seiten zur Einigung kommt", sagte Wolff. Eine Option könnte auch Valtteri Bottas sein. Der an Williams gebundene Finne wurde früher von Wolff beraten.

"Wir haben im Team ein ziemlich genaues Verständnis davon, wie die vertraglichen Situationen aussehen und auch mit vielen Fahrern gesprochen in den letzten Tagen, um die vertragliche Situation zu verstehen, wenn wir sie nicht kannten", meinte er kryptisch.

Wolff erklärt den Lauda-Ärger

Mercedes-Teamaufsichtsrat Niki Lauda hatte sich verstimmt gezeigt, dass Rosberg vorab kein Abschiedszeichen gegeben habe, damit sich Mercedes auf einen Abgang hätte vorbereiten können. "Niki ist ein sehr rational denkender Mensch und solche emotionalen Entscheidungen liegen ihm nicht", erklärte Wolff dazu.

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"Es gibt in seiner Gedankenwelt keine Herzensangelegenheit, der man folgt, und keine emotionale Entscheidung, weil zu viele rationale Gründe dagegen sprechen, das beste Auto gerade als Weltmeister aufzugeben."

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