Schock über Goncalves-Tod

Matthias Walkner: 'Ich bin sprachlos!'

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Matthias Walkner hat sich geschockt vom Unfalltod des Motorrad-Piloten Paulo Goncalves bei der Rallye Dakar gezeigt

"Das ist so furchtbar. Ergebnisse und der Kampf um einen Spitzenplatz rücken plötzlich wieder ganz weit in den Hintergrund", sagte der Salzburger.
 
Video zum Thema: Tödlicher Zwischenfall
 
Der KTM-Fahrer belegte am Sonntag auf dem siebenten Teilstück von Riad nach Wadi Al Dawasir Rang zwei hinter dem Spanier Joan Barreda (Honda). In der Gesamtwertung verbesserte sich Walkner an die fünfte Stelle, auf den US-amerikanischen Spitzenreiter Ricky Brabec (Honda) fehlen 29:29 Minuten. Die Resultate waren allerdings noch inoffiziell, weil Toby Price (AUS/KTM) und Kevin Benavides (ARG/Honda) Goncalves Erste Hilfe leisteten und dadurch Zeitgutschriften bekommen könnten.
 

"Er blieb als einziger bei meinem Unfall stehen."

An Ergebnislisten war Walkner nach dem tragischen Tod von Goncalves aber ohnehin nicht interessiert. "Paulo war es, der 2016 bei meinem schweren Unfall stehen blieb und mir geholfen hat", erklärte der Salzburger, der damals einen Oberschenkelbruch erlitten hatte.
 
Nicht nur deshalb war die Trauer bei Walkner groß. "Er war ein unglaublich netter, hilfsbereiter und fairer Sportler, der von allen sehr geschätzt und gemocht wurde. Vor einigen Tagen hat er mir noch erzählt, es wäre seine letzte Saison. Er hat mir am Anfang meiner Karriere auch immer wieder Tipps fürs Navigieren gegeben. Wir sind bei den Rennen extrem oft auch gemeinsam gefahren, weil wir vom Tempo relativ ähnlich waren. Speziell in meiner Anfangszeit haben wir super-lässige Zweikämpfe gehabt", erzählte Walkner. "Es ist so tragisch, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll."
 

Höchstgeschwindigkeit führte zum Tod

Der Österreicher hatte bereits vor dem Goncalves-Tod darauf hingewiesen, dass die Geschwindigkeit bei der Rallye in Saudi-Arabien extrem hoch sei. "Wir sind jeden Tag 15 bis 25 km/h über der vom Veranstalter angenommenen Durchschnittsgeschwindigkeit. Die heutige Etappe war einer der schnellsten, die ich jemals bei einer Rallye gefahren bin. Ich denke, wir kamen auf einen Schnitt von etwa 125 km/h. 546 Kilometer in nicht einmal viereinhalb Stunden. Davon waren 90 Prozent Offpiste, das ist schon extrem grenzwertig. Auch für den Kopf. Denn man weiß, dass der kleinste Fehler wirklich furchtbare Folgen haben kann", meinte Walkner.
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