Kanada steht Kopf

Erstes Gold bei Heim-Olympia

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Freestyler Alexandre Bilodeau ist der neue Liebling der Maßen.

Der Bann ist gebrochen. Kanada hat sein erstes Olympiagold bei Heimspielen und ein ganzes Land steht Kopf. Zum neuen Liebling der Nation hat sich ein Freestyle-Skifahrer aufgeschwungen - Alexandre Bilodeau. Der 22-Jährige aus Montreal verwies am Valentinstag in einer spektakulären Konkurrenz bei Flutlicht ausgerechnet den nach Australien ausgewanderten Exil-Kanadier Dale Begg-Smith auf Platz zwei.

Party geht los
"Jetzt geht die Party für Kanada erst so richtig los", erklärte Bilodeau, nachdem er seinen Landsleuten mit einem Parforceritt über die Buckelpiste ihr sehnsüchtig erwartetes erstes Gold beschert hatte. Nicht nur die 8.300 Zuschauer am Cypress Mountain bei Vancouver waren außer sich, auch Millionen im ganzen Land feierten.

Hatte bei der Eröffnung noch der schreckliche Unfall-Tod des georgischen Rodlers Nodar Kumaritaschwili die Stimmung der Fans getrübt, so grassiert spätestens nach dem historischen Gold in Kanada das Olympia-Fieber. Die Sportstätten sind gut gefüllt, die Zuschauer verhalten sich gegenüber allen Athleten fair.

Applaus für Auswanderer
Selbst der kontroverse Begg-Smith wurde beklatscht. "Ich denke, es ist großartig, dass Kanada gewonnen hat. Die Zuschauer sind völlig ausgeflippt", erklärte der in Vancouver geborene Olympiasieger von Turin 2006. Begg-Smith hatte einen starken Lauf hingelegt, die Wertungsrichter gaben aber Bilodeau um 0,17 Punkte den Vorzug. "Heute ist ein großer Tag für Kanada", meinte auch Begg-Smith.

Bei den Sommerspielen 1976 in Montreal und den Winterspielen 1988 in Calgary hatten die Kanadier vergeblich auf eine Goldmedaille gehofft. Damit hatten die Kanadier seit 1976 genau 12.257 Tage auf diesen Erfolg bei Heim-Olympia gewartet. Knapp 500 Sportler hatten sich bisher vergeblich daran versucht, das ganze Land glücklich zu machen.

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