Christian Leitner wird Herrenchef in Japan

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Nach 13 erfolgreichen Jahren in Finnland wird der Österreicher Christian Leitner nun Herren-Cheftrainer der japanischen Ski-Herren. Der 45-jährige Kitzbüheler soll bis Olympia 2014 in Sotschi eine schlagkräftige Truppe aufbauen und die Alpinen aus dem "Land der aufgehenden Sonne" wieder an frühere Erfolge anschließen lassen.

Leitner war auch als Kandidat beim umgekrempelten ÖSV-Herrenteam im Gespräch gewesen, bleibt aber nun "Trainer-Legionär" und folgt in Japan seinem Landsmann Georg Höllrigl nach. Für die Verantwortlichen des japanischen Skiteams war Leitner kein Unbekannter, dessen Vater Mathias "Hias" Leitner war in den 70er Jahren selbst Cheftrainer dort.

Für Leitner scheint der Job in Japan maßgeschneidert zu sein, denn in Finnland bewies er mit dem Aufbau einer höchst erfolgreichen Mannschaft rund um Kalle Palander, dass kleine Teams und kurze Wege seinem kompromisslosen Arbeitsstil entgegenkommen. Homebase der japanischen Fahrer wird zwar Innsbruck sein, "es wird wegen des großen Zeitunterschiedes zu den Verantwortlichen in Japan aber dennoch nicht einfach", ist sich Leitner bewusst. Trainiert werden soll nur an den besten Orten in Europa.

Japans Ski-Team besteht nach wie vor praktisch nur aus Slalomfahrern, deshalb will Leitner auch das Riesentorlauf-Standbein stärken. Die aktuellen Topfahrer sind Akira Sasaki, Kentaro Minagawa und Naoki Yuasa, der Nachwuchs ist freilich überschaubar. Der Tiroler will zumindest einen weiteren Österreicher als Co-Trainer in das seit längerem mit Wirtschaftsproblemen kämpfende Land mitnehmen.

"Es gibt hier zwar nicht das große Geld, aber viele große Firmen sind nach wie vor in Japan. Mit einem Erfolg würde sich dort viel ändern, das wäre ein Riesen-Ruck", ist sich Leitner der Wichtigkeit seiner Aufgabe bewusst.

Japans Alpinskifahrer haben über die Jahrzehnte im FIS-Weltcup mehrere Podestplätze geschafft, ein Sieg ist aber nach wie vor ausständig. Die zwei WM-Medaillen und die einzige Olympia-Medaille gewann Chiharu Igaya in den 1950er-Jahren, Ende der 1980er-Jahre sorgte Tetsuya Okabe für Spitzenergebnisse.

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