"Nicht nur Sextourismus"

Eklat: FIS-Kongress findet in Sex-Hotspot statt

Teilen

Internationaler Skiverband tagt 2020 in Thailand.

FIS-Präsident Gian Franco Kasper absolviert seit Mittwoch in Seefeld die zweiten Weltmeisterschaften in Serie. Er sei gleich nach der Ankunft überzeugt gewesen, dass man ein Wintermärchen erleben werde, sagte der 75-Jährige. "Der ÖSV und Seefeld haben herausragende Arbeit geleistet und beste Bedingungen geschaffen", erklärte Kasper vor der Eröffnungsfeier.

Er sei zuversichtlich, dass es eine sehr gute, wenn nicht perfekte WM werde, erklärte der Schweizer. ÖSV-Chef Peter Schröcksnadel betonte, man habe alles getan, um sehr gut vorbereitet zu sein. "Ich hoffe auf faire und unfallfreie Titelkämpfe", sagte der Tiroler.

Während in Seefeld alles eitel Wonne ist, musste sich Kasper mit für ihn lästigen Fragen vornehmlich norwegischer Medien über den Schauplatz des nächsten FIS-Kongresses herumschlagen. Dieser werde in Pattaya in Thailand in Szene gehen, hatte der FIS-Vorstand während der Alpin-WM in Aare bestätigt. Nicht in den Alpen, Skandinavien oder den Rocky Mountains, sondern in der thailändischen Metropole, die für ihren Sex-Tourismus berühmt-berüchtigt ist.

Selbst innerhalb der FIS gibt es grobe Unstimmigkeiten. Der norwegische Verband wehrte sich heftig gegen den Gang nach Thailand. Kasper: "Pattaya ist nicht nur Sextourismus, sondern auch normaler Tourismus und grosse Kongresse". Und weiter: "Wenn wir jede Stadt prüfen müssten, ob es Prostituierte gibt, wird das hart".

"Pattaya hat sich selbst angeboten", so der 75-Jährige. "Ich bin Demokrat. Wenn es eine Wahl gibt, dann akzeptiere ich diese Wahl. So war die Entscheidung."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.