RTL in Adelboden

Hirscher mit wildem Ritt zu fulminantem Sieg

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Hirscher gewinnt Adelboden-Klassiker nach perfekter Fahrt im 2. Durchgang.

Marcel Hirscher gewinnt nach einem wahren Husarenritt den RTL-Klassiker in Adelboden und feiert seinen 66. Weltcupsieg! Hirscher lag nach dem ersten Durchgang noch auf Rang zwei, doch fing in der Entscheidung noch den führenden Henrik Kristoffersen ab und verwies den Norweger auf Platz zwei vor dem Franzosen Thomas Fanara.

Hirscher mit wildem Ritt zu fulminantem Sieg
© oe24

Mit einem extrem starkem Mittelteil hat sich Hirscher den achten Sieg auf dem Chuenisbärgli geholt. Der Ski-Superstar aus Salzburg baute mit dem Triumph vor dem Norweger Henrik Kristoffersen (0,71 Sek.) und dem Franzosen Thomas Fanara (1,04) seine Führung im Gesamtweltcup weiter aus. Starker Tages-Siebenter wurde Marco Schwarz.

Der Halbzeitzweite Hirscher war mit Laufbestzeit im Finale von Kristoffersen nicht zu biegen, flog zum 66. Weltcupsieg seiner Karriere. "Es hat sehr gut gepasst, ich habe für den zweiten Durchgang ein super Set-up gefunden. Im ersten hatte ich nur Glück, dass Henrik so große Fehler gemacht hat. Da habe ich fast ein bisserl Angst gehabt, ich habe mich nicht wohlgefühlt", meinte der Salzburger. Kristoffersen kämpfte in dem anspruchsvollem Rennen mit steilen Zielhang mit Krämpfen im Oberschenkel. "Es war ein guter Lauf, aber im unteren Teil nicht genug", musste er eingestehen.

Hirscher als "Glöckner von Adelboden"

Aufgrund seiner zahlreichen Stockerlplätze bezeichnete der Stadionsprecher Hirscher als "Glöckner von Adelboden", die Top Fünf jedes Rennens werden traditionell mit Kuhglocken beschenkt. Zum 15. Mal stand der siebenfache Gesamtweltcupsieger auf dem Chuenisbärgli nun schon auf dem Podest, so viele hat er auch in Val d'Isere zu Buche stehen, ebenso wie sein Ex-exquo-Rekordmann Aksel Lund Svindal in Beaver Creek. Im Slalom am Sonntag kann Hirscher sich also zum erfolgreichsten Skiathleten an einem Schauplatz machen.

Wegen Nebels hatte das Finale mit 45-minütiger Verspätung begonnen. Und es lief überraschend gut für Österreich, kam nach dem mannschaftlich gesehen enttäuschenden Halbzeitergebnis doch mit Schwarz ein Slalom-Spezialist zu seinem besten Riesentorlaufergebnis der Karriere (bisher 17. als bestes), erst zum vierten Mal punktete er.

Schwarz hatte in diesem Winter in dieser Disziplin schon einmal aufgezeigt, zum ersten Mal brachte er aber auch ein Resultat ins Ziel. In Alta Badia war der Kärntner mit Startnummer 71 auf 17 gefahren, im zweiten Durchgang jedoch ausgeschieden. Mit Nummer 67 war er in Adelboden Halbzeit-14. und machte schließlich noch etliche Ränge gut.

"Das ist richtig cool, mein erstes Top-Ten-Ergebnis im Riesentorlauf", freute sich der Kärntner, der "ganz entspannt" in das Finale gegangen war. "Ich wollte einfach gut Ski fahren. Ins Ziel kommen und in Führung zu gehen, ist schon ein cooles Gefühl. Das erste Ziel waren die ersten 30 in der Startliste, das ist ein guter Schritt in die richtige Richtung." Das vermehrte Training nach dem Saalbach-Rennen habe sich ausgezahlt.

Schwarz fährt sich in WM-Team

Schwarz hätte auch gegen einen Riesentorlauf-Start bei den Weltmeisterschaften in Aare "nichts einzuwenden", er hat nun freilich sehr gute Karten. Zu Punkten kamen aus dem ÖSV-Team am Samstag nur noch Stefan Brennsteiner als 18. und Magnus Walch als 19.

"Der zweite lässt sich einigermaßen herzeigen, ich habe ein noch besseres Set up gefunden, es ist alles etwas einfacher gegangen", sagte Brennsteiner, der erstmals in dieser Saison in einem Spezial-RTL anschrieb. Walch sprach von einem "lässigen Rennen", Adelboden sei für ihn das Highlight im Jahr. "Mit taugt das Publikum, da bin ich nochmals mehr motiviert. Ich fühle mich gut, bin bereit für die nächsten Aufgaben."

Manuel Feller verzeichnete seinen dritten Ausfall im fünften Saison-Riesentorlauf. "Bei drei Nuller ist man gleich auch bei der Startnummer nicht mehr dabei", sagte der Tiroler. Der Ausfall war ein Fahrfehler. "Es war ein Linienproblem, ich bin in den Übergang zu gerade reingekommen, ich wollte den Schwung verkürzen und bin am Innenski ausgerutscht." Es sei nicht so fein gelaufen bis dahin, er sei zu aggressiv unterwegs gewesen."

Kein Aufwärtstrend bemerkbar war bei Philipp Schörghofer (34.) und Vizeweltmeister Roland Leitinger (45.), die nach ihren Verletzungen den Weg zurück in die Erfolgspur noch nicht gefunden haben. Nach guter Fahrt schied Johannes Strolz im ersten Lauf aus. Adelboden-Debütant Patrick Feurstein qualifizierte sich in seinem zweiten Rennen nach dem Weltcup-Debüt in Saalbach-Hinterglemm (Ausfall im ersten Durchgang) mit Nummer 57 als 26. für das Finale, wurde allerdings disqualifiziert.

Vor den Weltmeisterschaften in Aare steht nur noch der Riesentorlauf in Garmisch-Partenkirchen auf dem Programm.

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