Christoph Nösig

ÖSV-Drama: Virus beendete seine Karriere

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Team-Weltmeister trat letzte Saison zurück. Jetzt offenbart er, warum!

2015 war er Team-Weltmeister und auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn. Christoph Nösig holte an der Seite von Marcel Hirscher, Michaela Kirchgasser sowie Eva-Maria Brem Gold in Vail. Am 5. März 2017 verkündete er seinen Rücktritt. Überraschend. Im Alter von 31 Jahren. Jetzt spricht er über die dramatischen Gründe!

Ende Dezember 2016 hatte sich Nösig einen Virus eingefangen. "Beim Rennen in Adelboden (Anm.: Anfang 2017) spürte ich Probleme. Die Konzentration fehlte, alles ging mir zu schnell, mental fühlte ich mich total am Sand", erklärt er der Tiroler Tageszeitung.

Statt sich eine Rennpause zu verordnen, versuchte er, im Weltcup-Tross weiterhin zu funktionieren: "Das war leider eine völlig falsche Entscheidung." Mehrere Arztbesuche in Innsbruck blieben ergebnislos. Ein namhafter Sportmediziner riet ihm sogar, einen Sportpsychologen aufzusuchen.

Nösigs Wohlbefinden wurde zusehends schlechter. In Bayern stellten dann zwei Ärzte unabhängig voneinander die traurige Diagnose: Ein Virus hatte sich über Nacken und Kopf im Gehirn festgesetzt, eine starke Hirnschwellung verursacht. "Medikamente gab es keine, absolute Ruhe war nötig", sagt Nösig: "Banal gesagt, waren es Symptome wie bei einer Gehirnerschütterung. Licht, Sonne, Lärm - unerträglich. Und Leistung - unmöglich."

Spitze gegen den ÖSV

Die WM 2017 war dahin. Sein Traum geplatzt. Als "logische Konsequenz" zog Nösig einen Schlussstrich. Er beendete via Facebook seine Karriere; zur Überraschung des ÖSV. "Man war irritiert, aber vorher war ich einen Monat weg, das hat auch niemanden gestört." Nur sein Kumpel Philipp Schörghofer wusste davon.

Heute betreibt Nösig mit Ex-Kombinierer Markus Kahr in Ramsau ein Konditionsinstitut. Auf die aktive Zeit blickt er positiv zurück: "Es war insgesamt eine schöne Karriere."

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