Teilen

Kriechmayr jubelt beim Klassiker - Ramona & Nici holen Doppelsieg.

Wengen. 2:28,36 Minuten Kampf gegen den Berg – am Ende jubelte das 27-jährige Kraftpaket über den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere. „Vinc“ entschied den Abfahrtsthriller am legen­dären Lauberhorn für sich, nahm dem zweitplatzierten Beat Feuz am Ende 14 Hundertstel ab. Der Schweizer Lokalmatador war mit Startnummer fünf als großer Favorit ins Rennen gegangen und legte mit einer Topzeit vor.

"Anderer Ski" – Material-Poker voll aufgegangen

Kriechmayr folgte mit Nummer sieben, lag bei der letzten Zwischenzeit exakt gleichauf. „Meine Kraft war ziemlich am Ende, trotzdem musste ich riskieren“, verriet er. Eine extrem enge Linie im Ziel-S ging ihm auf. „Ich habe schon so viele Rennen im unteren Teil verloren. Diesmal habe ich einmal viel herausgeholt.“ Ein weiterer, wichtiger Schlüssel zum Erfolg: das Material. „Trotz meiner Bestzeit in der Kombi-Abfahrt am Freitag habe ich einen ganz anderen Ski verwendet. Von dem haben wir uns im oberen Teil viel erhofft. Das Risiko hat sich ausgezahlt“, jubelte Vincent. Der ÖSV setzte damit seine Erfolgsserie fort. Seit 2011 standen unsere Herren in Wengen immer auf dem Abfahrtspodest.

Spektakuläre Ausfälle von ÖSV-Stars Mayer und Franz

Um den Sieg musste Kriechmayr nur einmal zittern. Mit Nummer 17 fuhr Aleksander Aamodt Kilde bis zur letzten Zwischenzeit eine Hundertstel Vorsprung heraus. Im Ziel schwang der Norweger mit 0,26 Sekunden Rückstand als Dritter ab. Max Franz (Ziel-S) und Matthias Mayer (Kernen-S) beendeten ihre Fahrt nach Schrecksekunden nicht, blieben aber unverletzt. Ebenso US-Boy Steven Nyman (Hanegg-Schuss), der bei rund 140 km/h zu Sturz kam. Völlig ausgelaugt crashte Emanuele Buzzi nach der Ziellinie. Der Italiener verletzte sich nach toller Fahrt (Platz 6 mit Nr. 25) am Knie. Das Rennen wurde daraufhin für 15 Minuten unterbrochen. Weshalb Otmar Striedinger nach über zwei Minuten Laufzeit abgewunken wurde. Beim zweiten Versuch wurde er beachtlicher 21. und nach Hannes Reichelt (14.) drittbester Österreicher.

Doppelsieg! Siebenhofer gewinnt erneut, Schmidhofer nur 4 Hundertstel zurück!

Cortina. Die Tofana bleibt fest in österreichischer Hand – besser gesagt in steirischer! Denn: Nur 24 Stunden nach ihrem Premierensieg im Weltcup war Ramona Siebenhofer auch in der zweiten Abfahrt in Cortina die Schnellste. Nur vier Hundertstel hinter ihr freute sich mit Nicole Schmidhofer eine weitere Steirerin über Platz 2 vor Ilka Štuhec (SLO). Zur Belohnung gab es Champagner von TV-Star Michelle Hunziker!

Siebenhofer staunt über ihren 2. Streich in Cortina

„So einfach geht es offenbar, wenn es wirklich läuft“, staunte Siebenhofer über ihren zweiten Sieg. Sie hat als erste Läuferin überhaupt zwei Cortina-Abfahrten in einem Jahr gewonnen. Nach ihrem Erfolg am Freitag hatte der Abend zwar länger gedauert, dank des Besuchs ihrer Mama und einiger Verwandter war aber alles unter Kontrolle. Nach ihrer Fahrt habe sie aber wie gesagt gar kein so gutes Gefühl gehabt. Und als Schmidhofer bei den letzten beiden Zwischenzeiten vorne gelegen war, hatte sie eigentlich mit dem Sieg „schon abgeschlossen“ gehabt. „Das jetzt ist unfassbar“, schüttelte die 27-Jährige den Kopf.

ÖSV-Girls geben in der Abfahrt weiter den Ton an

Damit gingen vier der bisherigen fünf Saison-Abfahrten an Österreich. Schmidhofer jubelte in Lake Louise zweimal. Dass es diesmal knapp nicht zum Sieg gereicht hat, trübte die Freude nicht: „Die vier Hundertstel wurmen nicht wirklich, wenn eine von uns vorne ist.“ Im Abfahrts-Weltcup führt Schmidhofer jetzt acht Punkte vor Siebenhofer. Die ÖSV-Girls rocken!

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.