Meineid

Baseball-Star drohen 30 Jahre Haft

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Homerun-Rekordler Barry Bonds steht wegen Meineides vor Gericht. Dem 43-Jährigen drohgen bei Schuldspruch bis zu 30 Jahre Haft.

Der US-amerikanische Baseball-Star Barry Bonds muss sich ab Freitag vor einem Amtsgericht in San Francisco wegen viermaligen Meineides und Behinderung der Justiz verantworten. Dem 43-Jährigen, der bis Ende September für die San Francisco Giants in der Major Leage Baseball (MLS) spielte, derzeit aber ohne Club ist, drohen bei einer Verurteilung bis zu 30 Jahre Gefängnis.

Meineid im Jahr 2003
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Outfielder vor, bei seiner Aussage am 4. Dezember 2003 vor einem Bundesgericht gelogen zu haben. Bonds hatte damals angegeben, nie wissentlich leistungssteigernde Mittel genommen zu haben und lediglich ausgesagt, dass er gedacht habe, dass es sich bei den von seinem Personal-Trainer, Greg Anderson, verabreichten Mitteln um Leinsamen-Öl gehandelt habe. Die Behörden gehen hingegen davon aus, dass es sich um im kalifornischen Balco-Labor entwickelte Designer-Drogen gehandelt hat.

Neue Zeugen
Als mögliche Zeugin könnte diesmal Kimberly Bell auftreten. Die frühere, langjährige Freundin hatte bereits vor einem Bundesgericht ausgesagt, dass Bonds ihr gegenüber die Einnahme von Steroiden zugegeben habe. Keine neuen Erkenntnisse sind hingegen von Anderson zu erwarten. Er war von Juli 2006 bis zur Anklage gegen Bonds am 15. November 2007 in Haft, weil er sich geweigert hatte, gegen seinen einstigen Schützling auszusagen. Jetzt ließ Anderson über seine Anwälte ausrichten, dass er lieber zurück ins Gefängnis gehe, als gegen Bonds auszusagen.

Sportgeschichte
Bonds hatte am 7. August US-Sportgeschichte geschrieben, als er mit seinem 756. Homerun den 33 Jahre alten Rekord von Hank Aaron verbesserte. Landesweit gilt er jedoch als Baseball-Buhmann. Seine Leistungen werden seit Jahren mit Skepsis betrachtet, da er immer wieder mit Doping in Verbindung gebracht wurde. So stand sein Name unter anderem auf der Kundenliste des Balco-Labors. Dessen Gründer, Victor Conte, hatte bis zur Aufdeckung des Skandals 2003 jahrelang US-Spitzensportler, wie die im Oktober geständige Sprinterin Marion Jones, mit illegalen Substanzen versorgt.

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