Doping

Bernhard Kohl gerät immer mehr unter Druck

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Nach dem Malediven-Urlaub wird’s ernst für den gedopten Rad-Star Bernhard Kohl.

Zwei Wochen lang war Kohl im wahrsten Sinne des Wortes auf Tauchstation – mit Freundin Tatjana auf den Malediven. Doch jetzt wird’s ernst: Am Montag, ab 9 Uhr, muss der Doch-nicht-Dritte der Tour de France 2008 vor der Rechtskommission der österreichischen Antidoping-Agentur NADA sagen, was Sache ist. „Wenn Kohl das wahr macht, was er angekündigt hat, dann wird er seine Hintermänner und somit die Täter nennen“, sagt Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka. „Denn nur zu sagen, ich habe gedopt, ist zur Aufklärung zu wenig.“

Staatsanwalt ermittelt
Und Kohl wird sich ganz genau überlegen, was er sagt. Denn seine Aussage interessiert auch den Staatsanwalt. Wie ÖSTERREICH berichtete, war eine anonyme Anzeige wegen Betrugs in Wien eingegangen. Die ist inzwischen bei der für Kohl zuständigen Staatsanwaltschaft in Klagenfurt eingetroffen. Dort hat der Staatsanwalt Ermittlungen eingeleitet. Für Kohl bedeutet das, dass er sich am Montag ganz genau überlegen muss, was er zu Protokoll gibt. Lopatka: „Wenn Kohl etwas Relevantes vor der NADA-Rechts­kommission aussagt, muss die Justiz dem nachgehen.“

Denn seit 1. Juli gilt das neue Anti-Doping-Gesetz, mit dem Handel und Verabreichung von Doping-Präparaten bestraft werden. Kohl droht „nur“ eine 2-Jahres-Strafe. Doch wie bei Gericht wäre ein umfassendes Geständnis ein Milderungsgrund.

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