Vage Aussagen

Kohl vor Gericht: "EPA von Arzt bekommen"

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Erstmals wurde bekannt, wie sich Bernhard Kohl vor der NADA-Rechtskommission zu verteidigen versuchte. Von "alles aufdecken" keine Spur...

Radprofi Bernhard Kohl hat am Montag in seiner Befragung durch die Rechtskommission der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) keine Namen genannt, aber er hat bekanntgegeben, die verbotene Substanz Recombinantes Erythropoietin (MIRCERA) von einem Arzt erhalten und sich selbst verabreicht zu haben. Näheres gab der Niederösterreicher nicht preis, also weder Namen, Geschlecht, Ordinationssitz, noch sonstige Angaben zur Person und zum Ort der Übergabe.

Aufgrund der Nichterteilung bzw. Verweigerung näherer Angaben zu jenem Arzt lag nach Ansicht der Rechtskommission die für die Anwendung der "Kronzeugenregelung" erforderliche wesentliche Unterstützung in der Aufdeckung von Verstößen gegen die Anti-Doping-Bestimmungen durch andere Personen nicht vor. Dies teilte die NADA am Dienstag mit.

Kohl wurde für zwei Jahre gesperrt, die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig, der Sportler kann binnen vier Wochen ab Zustellung der schriftlichen Entscheidung deren Überprüfung bei der Unabhängigen Schiedskommission beantragen.

Um 17 Uhr (Dienstag) trudelte die Aussendung von Bernhard Kohl in den Redaktionen ein. Das Ex-Rad-Ass zeigt sich neuerlich tief getroffen und schwer enttäuscht: "Meine Strafe unterscheidet sich jetzt nicht von denen der Sportler, die nach positivem Doping-Befund bis ins Grab weiter schweigen. Ich frage mich, ob dadurch andere Sportler ermuntert werden, in vergleichbaren Situationen Doping zu gestehen."

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Namen genannt?
Und Kohl behauptet, auch keine Namen verschwiegen zu haben: "Im Nachgang wurde mir vorgeworfen, „keine Namen und Hintermänner“ genannt zu haben. Das ist definitiv falsch. Ich habe sehr wohl Namen genannt, ich habe aufgezeigt, wie ich zum Doping kam. Ich legte sogar da, wie anderen reglementwidrig ein Vorteil verschafft wurde."

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