EPO-Weitergabe

Doping: "Iron Doc" in Wien verurteilt

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Wiener Arzt wegen Weitergabe von EPO zu unbedingter Geldstrafe verurteilt.

Der Wiener Kinderkrebsarzt Andreas Z. ist am Mittwoch im Bezirksgericht Wien-Josefstadt wegen Weitergabe von EPO an die ehemalige Triathletin Lisa Hütthaler schuldig erkannt worden. Zudem befand Richterin Margaretha Richter den 54-jährigen Mediziner und begeisterten Hobby-Triathleten, der in der Szene als "Iron Doc" bekannt war, für schuldig, das St. Anna Kinderspital am Vermögen geschädigt zu haben, indem er im Spital bei zwei Athleten eines von ihm mitbegründeten Triathlonvereins 30 Blutuntersuchungen durchführte und diese ebenso wenig verrechnete wie 19 Packungen des Eisenpräparats Ferrlecit. Z. wurde zu einer unbedingten Geldstrafe von 19.600 Euro verurteilt.

Weitergabe und Verabreichung von EPO
Konkret soll der Arzt 2006 und 2007 Hütthaler zweimal mehrere 1.000 EPO-Einheiten überreicht und ihr in einem Fall die verbotene Substanz auch injiziert haben. Da dies vor Inkrafttreten des Anti-Doping-Gesetzes im August 2008 geschah, wurden diese Handlungen nach dem Arzneimittelgesetz geahndet. Die Richterin folgte weiters den zeugenschaftlichen Angaben Hütthalers, denen zufolge Z. ihr zusätzlich um 735 Euro ein Wachstumshormon verkauft und sie schließlich auch zu Dopingzwecken an den Sportmanager Stefan Matschiner weitervermittelt habe.

Zweifel an Hütthalers Aussagen
Z., aber auch der im Vorjahr als "Dopingsünder" zu 15 Monaten teilbedingter Haft verurteilte Matschiner hatten das in ihren Einvernahmen entschieden bestritten. "Warum glaubt jeder der Frau Hütthaler? Sie lügt vom ersten Tag an", fragte sich der mittlerweile nicht mehr am St. Anna Kinderspital tätige Arzt nach der Verhandlung. Nach Rücksprache mit seinem Verteidiger Peter Philipp akzeptierte Zoubek dann jedoch die über ihn verhängte Strafe. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

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