French Open

Melzer nach Kampf-Sieg in dritter Runde

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Der Österreicher hofft nun gegen Ferrer auf sein erstes Major Achtelfinale.

Jürgen Melzer hat sich am Freitag zum insgesamt bereits zwölften Mal für die letzten 32 eines Grand-Slam-Turniers qualifiziert. Der 29-jährige Niederösterreicher, bei den French Open als Nummer 22 gesetzt, setzte sich in der zweiten Runde nach Kampf gegen den stark spielenden Franzosen Nicolas Mahut nach 2:40 Stunden mit 6:1,3:6,7:6(7),6:4 durch. Im Kampf um sein erstes Major-Achtelfinale trifft Melzer am Samstag auf den als Nummer 9 gesetzten Spanier David Ferrer.

Starker Beginn
Das Aufeinandertreffen hatte mit einem überlegenen Melzer ganz nach Wunsch für Österreichs Nummer 1 begonnen. Nach einem schnellen Break zum 2:0 ließ der Deutsch Wagramer nichts anbrennen und nach nur 22 Minuten hatte er Satz eins in der Tasche. Im vierten Spiel des zweiten Satzes kippte die Partie aber, nach fünf souveränen Aufschlag-Games musste Melzer sein Service zum 1:3 abgeben. Bei Melzer schlichen sich ein paar Fehler ein, die der im Ranking nur auf Platz 154 liegende Mahut mit ausgezeichnetem Tennis nützte. Obwohl sich Melzer bei seinen Aufschlag-Games wieder erfing, war der Satz verloren.

Umkämpfter dritter Satz
Die Vorentscheidung fiel im umkämpften dritten Satz. Melzer musste eine 3:1-Führung wieder aus der Hand geben, nützte bei 4:3 auch einen Breakball zum 5:3 nicht. Damit ging es nach 1:43 Stunden ins umkämpfte Tiebreak, in dem der Österreicher gleich mit 1:3 in Rückstand geriet. Melzer verwandelte diesen in ein 6:3, konnte aber keinen der drei Satzbälle nützen, erst den fünften bei 8:7 verwerten. Im vierten Satz gelang dem von seinen Eltern und Freundin Mirna Jukic angefeuerten Melzer das Break zum 3:2, diesen Vorteil ließ sich Melzer, der zwischendurch auch vom derzeit verletzten Wasserspringer Constantin Blaha und dessen französischer Freundin Alize Cornet angefeuert wurde, aber nicht mehr nehmen.

"Es war für die Fans super zum Zuschauen, hat sehr viele schöne Punkte gegeben", sagte der von vielen Spielern und Freunden "Jojo" genannte Melzer. Die nächste Hürde David Ferrer wird freilich weit schwieriger. "Der steht weiter hinter der Linie. Das wird ein Spiel werden, wo ich das Spiel dominieren werde. Ich werde über Sieg oder Niederlage entscheiden. Ich habe ganz gute Chancen, ihm wehzutun und ihn zu ärgern, aber er ist Favorit mit seinem Ranking und seiner Sandplatz-Saison."

Wetter-Kapriolen
Nach dem langen Warten auf den zweiten Einsatz, soll der dritte Auftritt des Österreichers im Roland-Garros-Turnier 2010 schon am Samstag erfolgen - soferne das Wetter diesmal wieder mitspielt. Gegen Ferrer hat er die bisherigen drei Begegnungen jeweils verloren. Ferrer ist der zweitbeste Sandplatz-Spieler in dieser Saison nach Rafael Nadal. Der Weltranglisten-11. stand in den Semifinali von Monte Carlo, Barcelona und Madrid sowie im Endspiel von Rom, wobei ihm zweimal Nadal, einmal Roger Federer und einmal Fernando Verdasco zum Stolperstein wurden. Und Verdasco hat Melzer heuer auch schon geschlagen.

"Ich freue mich auf das Match. Ich fühle mich gut, ich habe die zwei Runden ordentlich Tennis gespielt und ich habe das Spiel dazu, ihm wehzutun", so Melzer. Dies habe man in Rotterdam 2009 gesehen, da habe er den Spanier "auf dem Schläger gehabt". Ferrer sei ein Spieler, der ihn nicht wegschießen kann, allerdings habe dieser in langen Rallyes wohl den längeren Atem.

"Schallmauer"
Dass es nun das zwölfte Mal ist, dass er sich an seiner sportlichen "Schallmauer" Major-Achtelfinale versucht, verdrängt Melzer. "Es waren bisher schon dritte Runden dabei, wobei mich als klarer Außenseiter gefühlt habe. Bin ich gegen Ferrer auch, aber ich gehe rein und glaube an meine Chance." Die Zahl selbst ist ihm egal. "Was soll ich machen, aber es ist jetzt auch keine leichte dritte Runde", so Melzer, der trotz seiner bisher besten Setzung (22) bei einem Grand-Slam-Turnier schon gegen die Nummer 11 der Welt auf den Platz muss.

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