Super Bowl XLI

Indianapolis Colts holen sich die Super Bowl

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Das Team um Quarterback Peyton Manning besiegt die Chicago Bears 29:17 und holt sich damit seinen ersten Meistertitel.

Die Indianapolis Colts haben am Sonntag in Miami mit ihrem 29:17-Erfolg über die Chicago Bears in der Super Bowl XLI gleich in mehrfacher Hinsicht Sportgeschichte geschrieben. Das Team aus Indiana errang nicht nur seinen ersten Meistertitel in der National Football League (NFL), sondern verhalf auch seinem Headcoach Tony Dungy zu einem historischen Erfolg. Der 51-Jährige avancierte im strömenden Regen zum ersten afroamerikanischen Cheftrainer, der die Super-Bowl-Trophäe in Händen hielt.

Stolzer Colts-Coach
Nach fünf Jahren sind sie also an ihrem lang ersehnten Ziel angekommen. Vier Mal waren die Indianapolis Colts zuvor im Playoff gescheitert. "Ich bin so stolz auf meine Burschen. Sie haben so hart für diesen Erfolg gearbeitet. Wir haben immer gesagt, diesmal sind wir dran, das wird unser Spiel", sagte Dungy bei der Siegerehrung mitten im (nicht überdachten) Stadion der Miami Dolphins.

Knapp zehn Minuten nach Feuerwerk und buntem Konfetti-Regen schien die Freude über den größten Triumph schon wieder verflogen zu sein. Während die rund 20.000 Colts-Fans unter den 74.512 Zuschauern jubelnd in die Partynacht von Miami entschwanden, herrschte in den Katakomben Stille. In der Bears-Kabine lagen die Trikots auf dem Boden zerstreut. Die Spieler hockten mit leeren Blicken auf den Bänken. In der Colts-Kabine knieten die Champions geschlossen nieder, Hände gefaltet, Köpfe nach unten gerichtet, Augen geschlossen.

Regen als Bears-Gegner
Mittendrin im Pulk Tony Dungy. Er hatte seine Helden zum Gebet versammelt. "Der liebe Gott bringt dich nicht immer auf dem direkten Weg zum Erfolg. Manchmal musst du sehr hart dafür arbeiten", betonte der 51-Jährige. Sein Team hatte sehr hart zu arbeiten. Und das gegen zwei Gegner - die Chicago Bears und den Dauerregen, den Indianapolis, das seine Heimspiele in einer Halle austrägt, nicht gewohnt ist.

"Die Spieler hatten einige Probleme mit dem Regen. Der Ball war rutschig und so passierten Fehler, die sonst nicht vorkommen", meinte Dungy, während sich sein Freund und Bears-Trainer Lovie Smith - ebenfalls Afroamerikaner - vor dem Anstoß freute. "Das ist unser Wetter." Und Chicago kam damit zunächst auch besser klar.

Historischer Touchdown
Devin Hester fing den Kickoff von Adam Vinatieri tief in der eigenen Hälfte und startete einen 92 Yards-Lauf, der seinem Team nach 14 Sekunden den ersten Touchdown und ihm einen Eintrag ins NFL-Geschichtsbuch brachte. "Wir haben wie schon im Halbfinale früh hinten gelegen, sind aber nicht in Panik geraten", sagte Colts-Quarterback Peyton Manning, der mit einem Fehlpass begann, sich dann aber steigerte, trotz widriger Bedingungen auf 247 Yards Raumgewinn kam und schließlich zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt wurde.

Bears-Quarterback Rex Grossmann hingegen bestätigte alle Kritiker, die dem 26-Jährigen schon die ganze Saison fehlende Klasse vorgeworfen hatten. Bei 22:17-Führung der Colts unterlief Grossmann im Schlussviertel ein Fehlpass, den Kevin Hayden zum Touchdown für die Colts vollendete. Indianapolis führte zwölf Minuten vor dem Ende mit 29:17. Damit war die Partie entschieden und die Hoffnung der Bears, nach 21 Jahren wieder die Super Bowl zu gewinnen, vom Dauerregen weggespült.

"Es ist enttäuschend, wenn man eine gute Saison so beendet. Aber insgesamt haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Dafür sind wir nicht belohnt worden, aber unsere Zeit wird kommen", erklärte Lovie Smith. Mit ihm und Dungy standen erstmals zwei dunkelhäutige Trainer im Endspiel um die Super Bowl. "Wir sind beide so stolz, als Afroamerikaner hier zu sein. Das bedeutet für unser Land so viel", betonte Dungy in der Stunde seines größten Erfolges.

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