Olympia-Verschiebung

Japan jetzt in der Milliarden-Falle

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Die Verschiebung der Olympischen Spiele wird für Japan zur Milliarden-Falle.

Die Olympischen Spiele in Tokio wurden am Wochenanfang auf das Jahr 2021 verschoben. Die Entscheidung hat gravierende finanzielle Folgen -zumindest für das Veranstalter-Land Japan! Denn das Internationale Olympische Komitee hat sich gegen eine Absage der Spiele versichert. Für wie viel Geld und inwieweit die Versicherung bei der Verschiebung greift, ist noch offen. Für die Sommerspiele 2016 in Rio, in deren Vorfeld über das Zikavirus debattiert worden war, kostete die "Insurance premium for Games cancellation" rund 13,3 Millionen Euro.

Die finanziellen Folgen für die japanischen Organisatoren erscheinen dramatischer: Einheimische Experten rechneten alleine im Falle der Verschiebung mit Kosten von umgerechnet 5,4 Milliarden bis 5,7 Milliarden Euro.

Olympia 2020 hätte 11,5 Milliarden gekostet

Offiziell hat das Organisationskomitee Kosten in Höhe von rund 11,5 Milliarden Euro ausgewiesen. Das National Audit Board Japans hatte diese Summe aber unlängst mehr als doppelt so hoch eingeschätzt. Das gehört in der Welt der Sport-Großereignisse inzwischen zum guten Ton: Zwischen zuvor errechneten und dann tatsächlichen Ausgaben liegen oft Milliarden.

Japan-Ministerpräsident Shinzo Abe verspricht seinen Landsleuten volle Unterstützung seitens der Regierung: "Wir werden die wirtschaftlichen Folgen, welche durch die Verschiebung entstanden sind, mit einem Milliarden-Paket abfedern und spätestens 2021 der Welt zeigen, dass wir imstande sind, die besten Olympischen Spiele aller Zeiten zu veranstalten."
 

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