Davis Cup

Knowle/Melzer bringen Ö in Front

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Das Doppel stellte gegen Slowakei auf 2:1. Nun fehlt nur noch ein Punkt.

Das Parade-Doppel Julian Knowle und Jürgen Melzer hat am Samstag in Bad Gleichenberg das österreichische Tennis-Team im Davis Cup gegen die Slowakei mit einer sehr guten Leistung mit 2:1 in Front gebracht. Das ÖTV-Gespann gewann gegen Michal Mertinak/Filip Polasek 3:6,6:1,6:3,6:2 und sicherte sich damit für die beiden ausständigen Einzel am Sonntag eine gute Ausgangsposition für den Aufstieg in das Play-off zur Weltgruppe.

Die beiden Österreicher hatten die Partie weitgehend unter Kontrolle, nur ein miserables Service-Game Knowles bei 3:4 im ersten Satz mit gleich vier Doppelfehlern bescherte letztlich den Satzverlust. "Das war ein Geschenk", meinte der Vorarlberger nach der Partie. "Ich möchte nicht sagen, welche Gedanken mir da durch den Kopf gegangen sind." Knowle fand aber aus dem Tief. ÖTV-Kapitän Gilbert Schaller meinte anerkennend: "Das zeichnet ihn aus."

Schwache Slowaken
Dass der Team-Routinier wieder auf Kurs kam, verdankte er aber nicht nur sich selbst, sondern auch dem von Beginn weg überaus stark spielenden Melzer. Österreichs Einzel-Nummer eins zog Knowle mit, blieb als einziger der vier Akteure das Match über ohne Break gegen seinen Aufschlag. Nach klar gewonnenem zweiten Durchgang wackelte Melzer nur bei 2:3 im dritten Satz, hatte da drei Breakbälle gegen sich. Doch alle wurden sie abgewehrt.

"Das war eine Schlüsselszene", bezeichnete Schaller diesen Moment als vorentscheidend. Denn danach zeigten die Slowaken noch mehr Schwächen als davor, nach drei Breaks gegen Mertinak wurde auch Polasek erstmals das Service abgenommen und auf 2:1 in Sätzen gestellt. Im vierten Durchgang glichen die Gäste nach einem 0:2 zwar noch aus, doch dann trieb der unbedingte Siegeswillen Knowle/Melzer recht rasch zum Erfolg.

"Es kann richtig scheppern"
Slowakeis Team-Kapitän Miloslav Mecir sprach von einem verdienten Sieg der Österreicher, hob Melzer bzw. dessen Return-Stärke hervor. "Wenn wir mal 'on' sind beim Return,", meinte der Angesprochene, "dann kann es richtig scheppern." Knowle führte seinen unbeständigen Beginn darauf zurück, dass seine Position in Frage gestellt worden war. Denn manche hätten gerne den Steirer Oliver Marach spielen gesehen, gerade in der Steiermark.

"Ich habe da besonderen Druck verspürt,", erklärte dazu Knowle, "wollte meine Nominierung rechtfertigen. Deshalb war es für mich einer der schwierigsten Davis Cups." Mit dem sechsten Sieg in den vergangenen acht Partien bewiesen Knowle/Melzer aber schließlich wieder ihre Klasse. Schaller: "Dieses Doppel ist unsere größte Stärke über die letzten Jahre gewesen. Auch heute haben sie das wieder bravourös gemeistert."

"Haben Selbstvertrauen"
Der Steirer sprach von einer eindeutigen Bilanz des Doppels. Damit gibt es für ihn neben Melzer im Einzel weiter eine zweite Aufstellungskonstante. Melzer hat es nun am Sonntag ab 13.00 Uhr gegen Slowakeis Topspieler Lukas Lacko in der Hand, den Sieg im Länderkampf vorzeitig zu fixieren. "Das wird ein gutes Match, wir haben beide Selbstvertrauen", sagte der 28-Jährige. "Aber ich habe keinen Druck, meine Musspunkte habe ich schon hinter mir."

Mecir ist bewusst, dass es nun für sein Team sehr schwierig wird. "Jürgen ist ein sehr guter Spieler, er hat sein Ranking verdient", erläuterte der Einzel-Olympiasieger von Seoul 1988. "Vielleicht ist er aber morgen müde, wir werden jedenfalls kämpfen." Sollte Melzer gewinnen, wäre er der Held dieses Davis Cups. Verliert er, müsste Daniel Köllerer im Abschluss-Einzel gegen Martin Klizan für den entscheidenden Punkt sorgen.

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