US Open

Melzer: "Ich kann Federer schlagen"

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Vor dem Achtelfinal-Match zeigt sich das Tennis-Ass zuversichtlich.

Jürgen Melzer ist bereit für einen der bisher größten Momente seiner Karriere. Die Kombination erstes US-Open-Achtelfinale, Gegner Roger Federer und der erste Auftritt im 23.771 Zuschauer fassenden Arthur-Ashe-Stadion in der "Night Session" ist schon eine besondere. Knapp 24 Stunden vor Beginn schlug er sich noch im leeren Riesen-Oval vor Beginn der Abend-Matches ein und sprach gleich nach dem Training von einer "großen Herausforderung".

"Kann solche Leute schlagen"
"Es war ein Super-Training: Ich habe den Ball immer noch gut am Schläger seit gestern und freue mich natürlich auf das Match. Es ist eine große Herausforderung für mich, die ich versuche, anzunehmen und dann wird man sehen, wie es ausgeht", meinte Melzer. Dass er vor solch großer Kulisse den Extra-Kick zu einer weiteren Leistungssteigerung bekommen kann, hat er bewiesen.

"Ich habe in Paris gezeigt gegen Djokovic, dass ich solche Leute eben dann auch auf so einem großen Platz schlagen kann", sagte der Weltranglisten-15., freilich nicht ohne Respekt gegenüber dem großen Roger Federer. "Der Roger steht da natürlich noch eine Stufe drüber, das will ich nicht abstreiten. Ich gehe trotzdem raus und glaube an meine Chance." Ob er sich irgendwie besonders auf diesen Augenblick vorbereitet? "Nicht besonders. Ich habe gut genug gespielt, um da rauszugehen und an meinen Sieg zu glauben."

Gegen Ferrero hatte er vor allem im dritten Satz sehr stark gespielt. "Das gibt natürlich Lust auf mehr. Wenn es jetzt gegen den Roger geht, und mir noch mal so etwas gelingt - das wäre natürlich unglaublich." Zumindest scheint aber doch möglich, dass Melzer es dem 16-fachen Major-Sieger diesmal etwas schwieriger machen wird. Im ersten Duell heuer im Achtelfinale von Wimbledon war der Schweizer mit 6:3,6:2,6:3 völlig ungefährdet gewesen.

Kein Druck für Melzer
Melzers Mental-Coach und Manager Ronnie Leitgeb hat früher mit Thomas Muster aber auch mit Nikolaj Dawydenko solche Momente als Betreuer schon weit öfter erlebt. Sein Rezept vor dem Spiel? "Es wird entscheidend sein, dass er voll konzentriert - "sharp" - in diese Partie geht und einfach versucht, sein Spiel zu spielen, sich nicht irritieren lasst. Was er gelernt hat aus Wimbledon: er muss schauen, dass er seine Aufschlag-Games stabil haltet. Wenn es mal Richtung Tie-Break geht, dann ist immer alles möglich. Hauptaugenmerk muss sein: Aufschlag durchbringen."

Die Tatsache, dass Melzer im Race für das ATP-Tour-Finale in London derzeit Zehnter ist, nimmt Leitgeb zur Kenntnis, setzt aber deshalb nicht neue Ziele. "Ich schaue mir das entspannt an, das war nicht im Plan. Ich fange jetzt nicht an, in der Saison Ziele zu ändern. Den Druck möchte ich auch dem Jürgen nicht machen".

Leitgeb arbeitet an Sponsorengelder
Steigerungspotenzial sieht Leitgeb für den 29-jährigen Niederösterreicher aber noch ausreichend. "Ich glaube, dass Jürgen noch genug Luft nach oben hat. Es wird sehr stark davon abhängen, wie er sich motivieren kann zu arbeiten, und wie er konsequent über einen längeren Zeitraum im Training bereit ist, an diesen Dingen zu arbeiten."

Erhöhen kann man mit Sicherheit auch die Einkünfte aus Sponsorengeldern, ein Spezialgebiet von Leitgeb. "Da tut sich laufend was und es wird sicher im nächsten Jahr einiges Neues geben, an dem ich gerade arbeite." Der große Unterschied zwischen Melzer in den vergangenen sieben, acht Jahren und jetzt ist für ihn: "Er ist jetzt interessant für den internationalen Markt. Das ist halt ein anderes Thema."

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