Von Haien gejagt

NFL-Star schwamm 16 h um sein Leben

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Rob Konrad erlitt Schiffbruch und schaffte doch das nahezu Unmögliche.

Als Football-Profi ist man Schmerzen gewöhnt, was Robert Konrad – Ex-Star der Miami Dolphins – vor der Küste Floridas erlebte, übersteigt aber alles, was er in seiner aktiven Karriere erlebte.

Aber von Beginn weg: Konrad war auf seiner 10-m-Yacht zum Angeln vor der Küste Floridas unterwegs, als ein ein großer Fisch anbiss. Pech, dass zur selben Zeit eine Monsterwelle den unbalanchierten Ex-Profispieler von Bord fegte. Pech auch, dass Konrad zu dieser Zeit den Autopilot seines Bootes eingeschalten hatte, das mit 8 km/h weiter Richtung Karibik tuckerte.

Konrad blieb cool
Konrad geriet aber nicht in Panik. Er überlegte, was zu tun sei. Ihm war klar, dass er normalerweise nicht länger als 3 oder 4 Stunden überleben könnte. Auch wenn das Wasser durch den Golfstrom rund 20 Grad hatte, würde die Unterkühlung spätestens dann einsetzen. Bis zur Küste waren es einige Kilometer, Schwimmweste hatte Konrad während seines Unglücks keine angelegt. Bis auf die Boxershorts entledigte sich der Ex-„Delphin“ seiner Kleidung, um Gewicht zu sparen, und begann loszuschwimmen. Abwechseln in der Brust- und Rückenlage.

Jetzt kam Konrad die Disziplin und Härte zugute, die Profisportler zumeist auszeichnet. Auf seinem Weg zurück in die Zivilisation wurde er von Quallen begleitet, die für schmerzhafte Verbrennungen an den Beinen sorgten und einmal wurde Konrad sogar von einem Hai umkreist. Der Raubfisch ließ es aber gut sein und Konrad konnte entkommen. In der Nacht orientierte sich Konrad an den Sternen, um seinen Weg nicht zu verlieren.

Rettung war so nahe
Zweimal durfte Konrad auf Rettung hoffen – es blieb aber bei der Hoffnung: Im ersten Fall tuckerte ein anderer Fischer keine 50 Meter an ihm vorbei, in der Nacht wurde er sogar vom Suchschweinwerfer eines Küstenwachen-Hubschraubers gestreift – beide Male wurde er aber nicht entdeckt.

Gerettet
Um 4.40 Uhr des nächsten Tages erreichte der 38-Jährige endlich das rettende Ufer. Völlig entkräftet, unterkühlt und dehydriert schleppte er sich zum erstbesten Haus, wo ihn ein ehemaliger Polizist fand und sofort den Notarzt verständigte. Vier Tage später konnte Konrad im Spital eine erste Pressekonferenz geben – noch immer ständig an einer Wasserflasche nippend, da er weiter gegen die Dehydration kämpfte. Aber: Er hatte dieses Abenteuer überstanden und für Schlagzeilen – nicht nur in den USA – gesorgt.

Konrads Schiff wurde von der Küstenwache übrigens auch noch gefunden: Gestrandet am "Dead Man's Reef" einer Bahamas-Insel...

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