Handball-WM

Norwegen fertigt Österreich ab

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Trotz ansprechender Leistung der ÖHB-Damen gab es im abschließenden WM-Gruppenspiel doch das befürchtete Debakel.

Im abschließenden Vorrundenspiel der Handball-Weltmeisterschaft hat es für Österreichs Frauen gegen Europameister Norwegen erwartungsgemäß eine Niederlage gegeben. Die ÖHB-Truppe von Trainer Herbert Müller unterlag den Skandinavierinnen am Dienstag in Lyon mit 20:33 (13:19). Die Hoffnung der Österreicherinnen, gegen die Norwegerinnen die Sensation zu schaffen und mit einem Sieg in die Hauptrunde einzuziehen, wurde nicht erfüllt. Der WM-Mitfavorit diktierte das Spiel und feierte seinen dritten Vorrunden-Erfolg.

Die Österreicherinnen ließen sich von den favorisierten Norwegerinnen aber nicht wie von einigen befürchtet überrennen und hielten die Niederlage in Grenzen. "Ich bin mit der Leistung heute sehr zufrieden, wir haben uns so teuer als möglich verkauft", erklärte Müller, der vor allem die kämpferischen und läuferischen Leistung seines Teams hervorhob.

Olympia-Quali außer Reichweite
Nach dem Sieg zum Auftakt gegen die Dominikanische Republik (32:19) und der glatten 22:33-Niederlage gegen Afrikameister Angola spielt das ÖHB-Team nun ab Freitag gegen das schlechteste WM-Abschneiden aller Zeiten bzw. Rang 13 bis 18. Mit der Niederlage ist auch die letzte Chance dahin, im Rennen um die Qualifikationsplätze für Olympia 2008 in Peking zu bleiben. Dafür wäre ein Top-Ten-Platz nötig gewesen.

Blitzstart
Die Norwegerinnen zogen wie erwartet bald davon und führten schnell mit bis zu neun Toren Vorsprung. Mitte der ersten Spielhälfte zeigten die Favoritinnen eine kleine Schwächephase, drei Tore in Folge brachten die Österreicherinnen bis auf sechs Tore heran. Diesen Rückstand hielten das ÖHB-Team dann auch bis zur Pausensirene. Nach dem Wechsel drückten die Skandinavierinnen dann aufs Tempo und führten bald mit zehn Toren.

Kampfgeist
Erst nach über fünf Minuten durften die Österreicherinnen über ihren ersten Treffer nach der Pause jubeln. Die Spielerinnen gaben sich aber auch angesichts des hohen Rückstandes nicht auf und versuchten sich den übermächtigen Norwegerinnen mit viel Kampf entgegenzustemmen. Torfrau Natalja Rusnatschenko, die Mitte der ersten Spielhälfte Petra Blazek ersetzt hatte, bewahrte ihre Mannschaft einige Male vor einem höheren Rückstand. Danach agierten die Favoritinnen nicht mehr mit letzter Konsequenz, trotzdem blitzte die Weltklasse von Hammerseng und Co öfter auf. Müller lobte vor allem das Auftreten von Plach, Stumvoll und Scheffknecht, die mit ihren erst 17 Jahren wie ihre jungen Mannschaftskolleginnen wenig Respekt vor den Europameisterinnen zeigte.

In der Schlussphase setzte der Trainer dann alle Spielerinnen ein, um ihnen die Chance zu geben, "bei einer Weltmeisterschaft gegen die Europameisterinnen spielen zu können". Für die ÖHB-Frauen stehen nun zwei Ruhetage auf dem Programm, ehe es in in Beauvais bei Paris beim "Presidents Cup" um die Ränge 13 bis 18 geht. Als erster Gegner wartet dabei am Freitag das Team aus Kasachstan, das die Gruppe A als Dritter abschloss.

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